Ein fantastischer Film über den Alltag von Kunstschaffenden
Deutscher Kinostart von «Sad Jokes» ist der 12. September
Mit einer humorvollen Leichtigkeit greift Fabian Stumm Themen wie queere Elternschaft und mentale Gesundheit auf und bringt mit «Sad Jokes» frischen Wind ins deutsche Kino.
Ein junger Filmemacher, der sich von der eigenen Biografie und Lebensgeschichte inspirieren lässt? Was nach einem alten Hut klingt, wird bei Fabian Stumm zu etwas sehr Besonderen. Kaum jemand bedient sich so klug und interessant ganz persönlicher Erfahrungen wie er, was nicht zuletzt daran liegt, dass Stumm, der seine filmische Laufbahn zunächst als Schauspieler begann, nicht bloss die eigene Jugend aufwärmt, sondern ganz unmittelbar aktuelle Erlebnisse und Emotionen zu Kinostoffen verwebt.
Sein neuer Film «Sad Jokes» etwa ist eine direkte Reaktion auf das Debüt «Knochen und Namen», was dazu führt, dass im Zweitling nun ein Regisseur namens Joseph (Stumm selbst) zwischen Uraufführung und Kinostart seines ersten Films schon an den Ideen für den nächsten feilt.
Derweil zeigt sich, dass er über die schon eine Weile zurückliegende Trennung vom Ex (Jonas Dassler) doch noch nicht so wirklich hinweg ist, während das Kümmern um den kleinen Sohn dadurch erschwert wird, dass dessen Mutter und Josephs beste Freundin Sonya (exzellent: Haley Louise Jones) mit schweren Depressionen kämpft.
Die traurigen Witze, die Stumms fantastischen Film seinen Namen, sind hier Programm. «Sad Jokes» vereint Humor und Tragik mit einer Leichtigkeit, die in Deutschland eher selten gelingt. Die ruhigen, tableau-artigen Bilder dienen dabei als Background für umso mehr Lebendigkeit in den Figuren und Dialogen. Wobei Stumm, der obendrein auch noch ein Händchen für Slapstick hat, letztere so echt, glaubwürdig und witzig schreibt wie lange niemand mehr im deutschen Kino.
Zum Ereignis wird sein Film aber auch, weil er seinen Schauspielenden (darunter Marie-Lou Sellem, Godehard Giese, Knut Berger oder Anneke Kim Sarnau) mit oft nur einer einzigen Szene eine wunderbare Bühne zum Glänzen bietet.
Und weil «Sad Jokes» nicht nur ein berührender Film über Erwachsenen-Alltag und Kunstschaffen ist, sondern nebenbei auch mit grosser Selbstverständlichkeit wichtige Themen wie queere Elternschaft oder mentale Gesundheit verhandelt sowie eine Unmenge cineastischer Referenzen einbaut, ohne je überfrachtet zu wirken.
Mitte des Monats ist Schluss. Alle Versuche, das Berio in Berlin zu retten, von dem seine Unterstützer*innen als «Treffpunkt der queeren Community, Wohlfühlort für Kunst und Kultur» schwärmen, sind gescheitert (MANNSCHAFT+).
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