«Grenzenlose Möglichkeiten des Ausdrucks sind das Schönste»
Das trans Model Raya Martigny im Interview
Zalando hat mit «Walk a Mile» eine genderneutrale Schuhkollektion für grosse und kleine Füsse. Dafür arbeitete der Onlinehändler mit sieben Designerbrands und diversen Botschafter*innen zusammen, darunter Raya Martigny.
Raya, was müssen Modelabels tun, um inklusiver zu werden? Mir fällt auf, dass viele Labels gar keine Ahnung haben, was sie tun sollen. Ich finde, sie sollten Menschen aus der LGBTIQ-Community fragen und auch einstellen, damit sie sowohl in grosse als auch kleine Entscheidungen miteinbezogen werden. So könnten wir wertvolle Veränderungen herbeiführen. Wir müssen überdenken, wie die Modebranche funktioniert.
Welche Labels sind darum bemüht, Geschlechterrollen zu hinterfragen? Einige Designer wissen einfach, wie man verschiedene Kulturen und Lebensstile feiert. Thierry Mugler war einer von ihnen und jetzt führt sein Nachfolger Casey Cadwallader sein Erbe weiter.
Sieben Brands sind bei Zalandos «Walk a Mile»-Kollektion dabei. Wie fördern sie die Geschlechterinklusion? Für mich geht es bei dieser Kollektion nicht nur um Geschlechterinklusion, sondern eher um Körperinklusion. Es ist ganz einfach: Schuhe haben kein Geschlecht. Leider gibt es bei den meisten Schuhdesigns keine Grössen für alle. Das ist doch seltsam. Füsse sind Teil jedes Körpers, unabhängig vom Geschlecht.
Hast du einen Lieblingsschuh aus der «Walk a Mile»-Kollektion? Ich bin besessen von den schwarzen Morso-Stiefeln von GCDS mit ihrem verspielten Design. Zudem liebe ich den Creative Director Giuliano Calza. Er hat eine wunderschöne Seele. Und stellt Schuhe auch in grösseren Grössen her. Nachdem wir die Kampagne geshootet hatten, fragte er mich, ob ich bei seiner Modeschau laufen würde. Er hatte mir das schon vor mehreren Jahren versprochen und ich schätze es wirklich sehr, wenn Menschen Wort halten. Die Modewelt kann da etwas unzuverlässig sein.
Wie kann man herausfinden, ob genderneutrale Mode zu einem passt? Der eigene Stil ist etwas sehr Persönliches – eine Mischung aus all den kleinen Dingen, die dich in deiner Haut wohlfühlen lassen und dir das besondere Etwas geben, wenn du das Haus verlässt. Hab keine Angst, neue Dinge auszuprobieren. Wage das Experiment! Die grenzenlosen Möglichkeiten sind das Schönste, wenn es darum geht, sich selbst auszudrücken.
Harald Glööckler sucht neuen Mann bei RTL2. Hinter ihm liegen über 35 Jahre Beziehung (MANNSCHAFT berichtete).
Unterstütze LGBTIQ-Journalismus
Unsere Inhalte sind für dich gemacht, aber wir sind auf deinen Support angewiesen. Mit einem Abo erhältst du Zugang zu allen Artikeln – und hilfst uns dabei, weiterhin unabhängige Berichterstattung zu liefern. Werde jetzt Teil der MANNSCHAFT!
Das könnte dich auch interessieren
Sex
«Bottoms up!» – Marius Baumgärtel räumt mit Tabus auf
Der schwule Unternehmer spricht über Analsex und Massenmarkt, Iris Berben als Promoterin von Sauberkeit «hinten rum», die Wichtigkeit von LGBTIQ-Netzwerken – und über Pornos.
Von Kevin Clarke
Deutschland
Gesundheit
Arbeitswelt
Lust
Schwul
Community
Dissoziative Identitätsstörung: Tausend Bonnies in einem Körper
Die Bonnies – so nennen sie ihre Persönlichkeiten – leben mit Dissoziativer Identitätsstörung. Und doch organisieren sie ihr Leben, lieben eine Frau und zeigen sich der Welt, obwohl sie sich eigentlich verstecken müssten. Ein Puzzle in sechs Teilen. Unfertig.
Von Denise Liebchen
Lesbisch
Mentale Gesundheit
News
Weltweit mehr Hass auf LGBTIQ-Menschen – neuer Bericht schlägt Alarm
Es geht auch gezielt um Online-Kampagnen, diskriminierende Gesetzesinitiativen und mediale Hetze.
Von Newsdesk Staff
TIN
Soziale Medien
International
International
USA: Nur noch «M» und «F» bei Flugreisen erlaubt
Seit letzter Woche dürfen Fluggesellschaften, die in die USA fliegen oder von dort abheben, nur noch die Geschlechtseinträge «M» für männlich und «F» für weiblich verwenden. Die neue Regel sorgt vor allem bei trans und nicht-binären Reisenden für Verunsicherung.
Von Newsdesk Staff
TIN
Geschlecht