Rassismus gegen Fussballerin Jess Carter: Festnahme in England

Sie sorgte bei der Europameisterschaft für mehrere Schlagzeilen

21 July 2025, Switzerland, Zurich: England's Jess Carter practices during a training session at Sportanlage Au, ahead of the UEFA Women's Euro 2025 semi-final soccer match against Italy. Photo: Nick Potts/PA Wire/dpa
Liebt Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger: Jess Carter (Bild: (c) PA Wire)

Nach rassistischen Beleidigungen gegen Jess Carter ermittelt die britische Polizei. Ein Verdächtiger wird festgenommen - die Suche nach weiteren Tätern läuft.

Nach den rassistischen Beleidigungen gegen die englische Nationalspielerin Jess Carter während der Fussball-EM hat die britische Polizei einen Verdächtigen zwischenzeitlich festgenommen. Es handle sich um einen 59 Jahre alten Mann, wie die Lancashire Police laut der Nachrichtenagentur PA mitteilte. Der Verdächtige wurde demnach unter Auflagen wieder freigelassen, die Ermittlungen dauern an.

«Niemand sollte einem so widerwärtigen Missbrauch ausgesetzt sein, und ich erwarte, dass die heutige Festnahme die erste von vielen in den kommenden Monaten sein wird», sagte Chief Constable Mark Roberts. Jeder sei für sein Handeln und seine Worte verantwortlich, die Behörden würden sicherstellen, «dass Täter sich nicht hinter einem Social-Media-Profil verstecken können, um abscheuliche Kommentare zu veröffentlichen».

Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger
Torhüterin Ann-Katrin Berger lächelnd (Bild: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Carter, die Lebensgefährtin der deutschen Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger, hatte während der Endrunde von den rassistischen Anfeindungen und der Hetze durch Nutzer im Internet berichtet. Der englische Verband hatte angekündigt, mit der Polizei zu kooperieren, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen.

Carter erklärte zur EM in der Schweiz: «Seit dem Turnierstart habe ich sehr viel Rassismus erlebt. Auch, wenn ich der Meinung bin, dass jeder Fan seine Meinung zu unserer Leistung haben darf, finde ich nicht, dass man auf das Aussehen oder die Herkunft von jemandem abzielen darf.» Deswegen wolle sich von Social Media zurückziehen. Ab jetzt würden «sich andere Leute darum kümmern», so Carter (MANNSCHAFT berichtete über Homophobie im Fussball.)

Und weiter schrieb Carter: «Ich bin dankbar für die Unterstützung der echten Fans. Aber ich muss das machen, um mich selbst zu schützen und mich weiterhin darauf zu konzentrieren, meiner Mannschaft zu helfen.»

«Lebe wohl!» – Josh Cavallo verlässt Australien. Der schwule Mittelfeldspieler von Adelaide United wechselt den Verein (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare