Prinz William ziert das Cover eines Schwulenmagazins
Prinz William ist auf dem Cover der Juli-Ausgabe des britischen Magazins «Attitude». Eine Premiere für die königliche Familie, wie das Blatt schreibt.
Mitglieder der LGBT-Community, die unter homo- und transphoben Mobbing gelitten haben, wurden am 12. Mai von Prinz William im Kensington-Palast empfangen. Sie erzählten ihm, wie Mobbing in der Schule zu einem mangelnden Selbstbewusstsein, Essstörungen, Depressionen, Drogenkonsum und sogar zum Suizid führen kann.
Im Rahmen des Treffens wurde Prinz William von Leigh Keily für das neue Cover von «Attitude» fotografiert. Es sei das erste Mal, das ein Mitglied der Königlichen Familie für ein Schwulenmagazin fotografiert wurde, heisst es.
2015 hat die LGBT-Stiftung PACE die Auswirkungen von Mobbing in Grossbritannien im Rahmen einer Umfrage untersucht. 33,9% von jungen Homo- und Bisexuellen in Grossbritannien haben mindestens einen Selbstmordversuch hinter sich im Vergleich zu 17,9% von jungen Heterosexuellen. Bei jungen Transmenschen liegt dieser Wert bei 48,1%. Die Studie kam auch zum Schluss, dass 57,1% von jungen Homo- und Bisexuellen sich selbst verletzt haben. Bei jungen Heterosexuellen liegt der Wert bei 38,3%, bei jungen Transmenschen sogar bei 87,3%. «Attitude» weist darauf hin, dass die Stiftung PACE wegen Budgetkürzungen der Regierungen geschlossen wurde.
«Niemand sollte aufgrund ihrer Sexualität oder irgendeinem anderen Grund gemobbt werden und den Hass erleben, der diesen jungen Menschen widerfahren ist», sagte Prinz William gegenüber Attitude. «Falls eine junge Person gemobbt wird und diese Zeilen liest: lass dir das nicht gefallen. Sprich mit einem Erwachsenen deines Vertrauens, ein Freund oder eine Freundin, eine Lehrkraft oder ruf eine Hotline an, um die Hilfe zu bekommen, die du benötigst. Du sollst stolz auf dich sein, es gibt nichts, worüber du dich schämen musst.»
Die neue Ausgabe mit Prinz William wird am 22. Juni veröffentlicht.
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