++ Ex-EKD-Ratschef Martin Kruse gestorben ++ LGBTIQ-Schutz ins Grundgesetz! ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 26. April 2022.
++ Ex-EKD-Ratschef Martin Kruse gestorben ++
Der frühere Berliner Bischof und EKD-Ratsvorsitzende ist im Alter von 93 Jahren gestorben, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz am Freitag mit. Bischof Christian Stäblein würdigte Kruse als «einen grossen Vermittler und Hirten unserer Kirche». Kruse habe vor allem in der Zeit des Zusammenwachsens von Ost und West für die evangelische Kirche Grosses geleistet. Bereits 1979 mahnte er einen barmherzigen Umgang der Kirche mit Homosexuellen an.
Kruse war am 21. April 1929 im niedersächsischen Lauenberg geboren worden und im Emsland aufgewachsen. Der promovierte Theologe wurde 1976 zum West-Berliner Bischof der Evangelischen Kirche gewählt und trat das Amt 1977 an. Nach 1991 war er dann Bischof für die gesamte Landeskirche. Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland war er von 1985 bis 1991.
++ LGBTIQ-Schutz ins Grundgesetz! ++
Anlässlich des 50. Jahrestages der ersten Schwulendemonstration in der Geschichte der Bundesrepublik (MANNSCHAFT berichtete) an diesem 29. April fordert Jan Korte, Erster Parlamentarischen Geschäftsführer der Linke-Fraktion im Bundestag, endlich auch ein Verbot von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität in Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes zu verankern – wie es NRW-Ministerpräsident Wüst (CDU) in einem Gastbeitrag bei queer.de gefordert hat.
«Der 29. April 1972 war der Startschuss für eine aufmüpfige und mutige queere Bewegung in der Bundesrepublik. Nach Lockerung der schlimmen Verfolgung durch den § 175 StGB demonstrierten hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich Schwule für Anerkennung und gleiche Rechte. Diesem Mut gebührt Hochachtung und er ist eine Inspiration für die heutige Zeit.» Korte begrüsse den Sinneswandel in Teilen der Union und die Wüst-Initiative, auch die sexuelle Identität unter den Schutz des Grundgesetzes zu stellen.
++ Heidelberg lädt zur QueerTour ++
Um die «Rainbow City Heidelberg» und ihre Geschichte aus dem Blickwinkel queeren Lebens kennenzulernen, findet am IDAHOBIT, dem 17. Mai, eine QueerTour statt. Gästeführer Steffen Schmid führt die Teilnehmer*innen zu vielen Sehenswürdigkeiten, aber auch zu weniger bekannten Orten Heidelbergs. Die Themen reichen von homosexuellen Heidelberger Persönlichkeiten – vom Barock bis in die Neuzeit –, über bisher ungenannte und unbekannte Schicksale queerer Menschen, die Verfolgung und Ermordung Homosexueller in der Nazizeit, bis hin zum aktuellen queeren Leben in der Stadt.
Der Altstadtrundgang dauert ca. 2,5 Stunden. Treffpunkt ist auf dem Karlsplatz beim Sebastian-Münster-Brunnen. Eine Anmeldung unter [email protected] ist erforderlich.
++ Lesbische Wirksamkeit gefordert ++
Zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit erklärt Nina Winands, Mitglied des Bundesvorstandes der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL):
«Wir wollen nicht nur lesbische Sichtbarkeit, sondern auch lesbische Wirksamkeit. Daran arbeiten wir in der Ampel. Gerade im Bereich von Regenbogenfamilien gibt es Fortschritt. Wir sind stolz, dass die FDP im Koalitionsvertrag erreichen konnte, dass Zwei-Mütter-Familien und auch Co-Parenting-Modelle lesbischer Frauen rechtlich gestärkt werden.» Ausserdem sei es ein Durchbruch, dass die Bundesregierung die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin für lesbische Frauen öffnen werde.
++ Preis für Lesbische Sichtbarkeit ++
Zum zweiten Mal wird die Hessisches Landesregierung den «Preis für Lesbische Sichtbarkeit» verleihen. Nominiert werden können ab sofort bis zum 22. Juli Lesben (cis, trans, nicht-binär) sowie lesbische Gruppen/Initiativen und Organisationen, die sich für lesbische Sichtbarkeit und Akzeptanz mit Bezug zum Land Hessen eingesetzt haben bzw. einsetzen. (MANNSCHAFT berichtete über die Vergabe des ersten Preises 2020.)
Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre, in diesem Jahr voraussichtlich am 5. Oktober 2022, in Wiesbaden verliehen. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, die nach ihrer abschliessenden Berufung bekanntgegeben wird. (MANNSCHAFT berichtete über den Debütroman von Nadine Lange und sprach mit ihr über die Situation von Lesben in der Gesellschaft.)
++ Sichtbarkeit schafft Sicherheit ++
Der CSD Nürnberg hat sein Motto für 2022 bekanntgegeben: «Sichtbarkeit schafft Sicherheit». Das Ziel sei, «sichtbar zu sein, als Teil der Gesellschaft und als Teil der queeren Community/ Gemeinschaft», heisst es in einer Pressemitteilung. (MANNSCHAFT berichtete über den neuen Aktionsplan «Queeres Nürnberg», den die Stadt als erste bayerische Kommune beschlossen hat.)
Initiiert durch die CSDs Nürnberg und Erlangen schliessen sich für verstärkte Sichtbarkeit erstmalig in Bayern zehn CSDs unter einem gemeinsamen Motto zusammen. Die CSDs der Städte Nürnberg, Erlangen, Kelheim, Landshut, Amberg, Schwandorf, Sulzbach-Rosenberg, Regensburg, Bayreuth und Neustadt/ Waldnaab setzen mit dem Motto «Sichtbarkeit schafft Sicherheit» bayernweit und gemeinsam ein Zeichen für den Zusammenhalt der Community. (MANNSCHAFT berichtete über den Tod des unter dem Pseudonym Uschi Unsinn bekanntgewordenen Nürnberger Grünen-Stadtrats Uwe Scherzer im Februar 2022.)
++ McDonald’s Deutschland unterzeichnet Charta der Vielfalt ++
McDonald’s Deutschland und der Verein Charta der Vielfalt e. V. festigen ihr Bündnis zur Förderung von mehr Diversität.
«Wir sind der Überzeugung, dass wir den Weg von Diversität hin zu Chancengleichheit und Inklusion in unseren Restaurants und Verwaltungen besser bewältigen können, wenn wir einen starken Partner an unserer Seite haben. Daher bietet die Mitgliedschaft im Charta der Vielfalt e.V. eine gute Möglichkeit, einerseits unsere Erfahrungen einzubringen und andererseits den Prozess gemeinsam mit den Mitgliedern branchenübergreifend im Netzwerk voranzutreiben und zu gestalten», erklärt McDonald’s Personalchefin Sandra Mühlhause.
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