Polizei: Homophobe Beleidigungen haben auf der Wiesn nichts verloren
Sexuelle Übergriffe seien kein Kavaliersdelikt, sagt auch die Politik
Auch wenn in diesem Jahr in puncto Sicherheit besonders auf die Corona-Lage geschaut wird: Die Verhütung von Straftaten spielt auf der Wiesn weiter eine grosse Rolle. Die Polizei sieht sich gut gerüstet.
Rund 600 Polizeikräfte, extra Taschendiebfahnder, noch einmal mehr Videokameras und Einlasskontrollen: Mit einem weiter angepassten Konzept wollen die Behörden beim ersten Oktoberfest sei 2019 für Sicherheit sorgen. Diebstahl, Sexualdelikte, homophobe oder rassistische Beleidigungen hätten auf der Wiesn nichts verloren. Man werde konsequent durchgreifen, sagte Polizeivizepräsident Michael Dibowski am Mittwoch in München.
54 Videokameras – fünf mehr als 2019 – erleichterten den Blick in dunkle Ecken. Manche Straftat – vor allem Taschendiebstähle und Sexualtaten – wurden damit in früheren Jahren verhindert.
Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl unterstrich, sexuelle Übergriffe seien kein Kavaliersdelikt, sondern Straftaten.
Sammüller-Gradl und Dibowski appellierten an Besucher*innen, angesichts der Infektionsgefahr mit dem Coronavirus Rücksicht zu nehmen. Wer Erkältungssymptome habe, solle einen Test durchführen und auf den Volksfest verzichten, um andere nicht anzustecken. Um die Kliniken zu entlasten, steht erstmals ein CT-Gerät an der Wiesn-Sanitätsstation.
Zur Bekämpfung des Taschendiebstahls reisen extra spezielle Fahnder*innen aus Berlin, Frankfurt, Schweiz, Österreich, Ungarn, Belgien und der Tschechischen Republik an. Ausserdem helfen uniformierte Polizeibeamte aus Frankreich und Italien. Teils werden Beamte Body-Cams tragen.
In die Zone rund um das Festgelände dürfen nur Anwohner mit dem Auto fahren. Falschparker würden abgeschleppt, sagte Dibowski. Im Übrigen sei es sinnvoll, öffentlich zum Fest zu kommen. Es werde vermehrt Kontrollen geben. «Alkohol und Autofahren verträgt sich nicht.»
Erneut wird es einen Zaun um das Gelände und stichprobenartige Eingangskontrollen geben. Es gelten gilt ein Verbot für grössere Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen. Zudem gibt es Flugbeschränkungen rund ums Gelände – auch für Drohnen. Der Verstoss sei ein Straftat, warnte Dibowski. Erneut gelte für das Oktoberfest aufgrund seiner Bekanntheit und Symbolkraft eine abstrakte Gefährdungslage, es gebe aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr. Die Wiesnwache leitet Christian Schäfer.
Auch das Kreisverwaltungsreferat ist mit zahlreichen Mitarbeiter*innen auf dem Fest, etwa im Fundbüro und zur Lebensmittelüberwachung, wie Sammüller-Gradl sagte. Dabei geht es auch um die Schankmoral. «Ja, es werden auch Einschankkontrollen durchgeführt.» Vier Minuten nach dem Zapfen werde die Mass per Messstab geprüft. Bei einer Fehlmenge von über 15 Millimetern könne es zu Verwarnungen kommen, schlimmstenfalls zum Bussgeld. Bisher hätten sich Verstösse aber im Rahmen gehalten.
In den vergangenen Jahren warnte das ominöse Oktoberfestportal, nicht durch allzu offensichtliches Flirtverhalten homofeindliche Gäste zu provozieren (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International
Equal Rights Coalition
12 Millionen Euro für queere Rechte: Schutz soll «krisenfest» sein
Bei der Konferenz der «Equal Rights Coalition» steht die Unterstützung queerer Menschen an erster Stelle. Aussenministerin Baerbock freut sich über Fortschritte. Eine Sache sei jedoch «beschämend».
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
News
Für mehr Gemütlichkeit: HOSI Linz präsentiert neue Räume
Die Hosi Linz hat sich vergrössert! Beim «Tag der offenen Tür» wurden nun die neuen Räume der queeren Einrichtung vorgestellt.
Von Newsdesk Staff
Österreich
Pride
25. Kolkata Pride Walk: Für Liebe, Gleichheit und Inklusivität
Die Pride-Veranstaltung in Kalkutta ist die älteste Regenbogenparade Indiens. Auch in diesem Jahr gingen wieder zahlreiche Menschen auf die Strasse und feierten die Liebe.
Von Newsdesk Staff
News
Kurznews
International