Petition: Homosexualität in Singapur soll illegal bleiben!
Man wolle nicht, «dass eine lautstarke Minderheit ihre Werte und Praktiken einer stillen Mehrheit aufzwängt, die immer noch weitgehend konservativ ist».
Man kann förmlich zuschauen, wie die Liste der Unterstützer mit jeder Sekunde wächst. Die Petition will verhindern, dass Singapur dem Beispiel Indiens folgt und Homosexualität entkriminalisiert – oder gar die Ehe für schwule und lesbische Paare öffnet, was – so fürchten die Initiatoren – direkt danach passieren könnte.
Am Sonntagabend hatten schon über 75.000 Menschen unterzeichnet, die Petition war erst am Donnerstag gestartet worden.
Die konservativen Initiatoren wollen an einem Gesetz aus der Kolonialzeit festhalten. Gemäß Strafcode 377 können Homosexuelle wegen gleichgeschlechtlichen Verkehrs verfolgt und für bis zu zwei Jahre verhaftet werden – allerdings wurde das Gesetz schon länger nicht mehr angewendet. Jeder Dritte ist in der südostasiatischen Republik buddhistisch, auf Platz 2 folgen Christen und kurz dahinter auf Platz 3 Moslems. 5,6 Millionen Menschen leben in Singapur.
Wir wollen nicht, dass eine lautstarke Minderheit ihre Werte und Praktiken einer stillen Mehrheit aufzwängt, die immer noch weitgehend konservativ ist.
Die Ehe, so heißt es in der Petition, soll in Singapur weiter nur Mann und Frau vorbehalten sein. „Wir wollen nicht, dass eine lautstarke Minderheit ihre Werte und Praktiken einer stillen Mehrheit aufzwängt, die immer noch weitgehend konservativ ist.“ Vor ein paar Jahren hatten Konservative via Petion versucht, den Auftritt des schwulen Sänger Adam Lambert zu verhindern. Und wenn sich ein US-Präsident positiv zu LGBTIQ-Rechten äußert, wird er bei der Ausstrahlung zensiert.
Indien hatte das Verbot von Homosexualität kürzlich aufgehoben. Die Entscheidung der fünf Verfassungsrichter war einstimmig und wurde am 6. September bekannt gegeben. Von einer Eheöffnung ist man allerdings in Indien noch weit entfernt.
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Wegen Geschlechter-Tests: Turnier ohne Box-Olympiasiegerin Imane Khelif
Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisator*innen bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Berlin
Mobbingfall gegen schwulen Lehrer: Senatorin verteidigt sich
Ein schwuler Lehrer berichtet von Mobbing gegen ihn an seiner Schule. Die CDU-Bildungssenatorin weist Kritik im Umgang damit zurück und beklagt ein Dickicht an Zuständigkeiten.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Community
Polizei untersagt CSD in Budapest: Prominente Queers protestieren
Solidarität mit ungarischen Queers: Bettina Böttinger, Carolin Emcke, Thomas Hermanns und Georg Uecker haben einen Offenen Brief an die Regierung in Ungarn sowie die deutsche Bundesregierung und Brüssel initiiert.
Von Newsdesk Staff
Pride
Politik
Österreich
Was die Stadt Wien für Queers tun will
Die Stadt Wien sieht sich als queeres Gegenmodell zum weltweiten Backlash. Daher haben die Wiener SPÖ und die Neos im neuen Regierungsprogramm wichtige Massnahmen für LGBTIQ-Personen beschlossen.
Von Christian Höller
News
TIN