Pence stolz: LGBTIQ dürfen bei Adoption diskriminiert werden
Die USA wollen für die Religionsfreiheit eintreten und mit Organisationen zusammenarbeiten, die sich auf ihren Glauben berufen
Im Adoptionsprozess sollen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität den Status als geschützte Gruppen verlieren. Damit soll es für staatsfinanzierte US-Agenturen möglich werden, sich auf ihren Glauben zu berufen und LGBTIQ-Elternpaare von einer Adoption auszuschliessen.
Die neue Regelung wurde Anfang November von Präsident Donald Trumps Regierung bekanntgegeben und soll im Dezember in Kraft treten. Gemäss Denise Brogan-Kator von «Family Equality» käme die Regelung einem «Freibrief» zur Diskriminierung gleich, die einschneidende Auswirkungen auf viele Familien und Kinder habe. Der New York Times zufolge sind in den USA gegenwärtig über 400 000 Kinder in Pflegefamilien untergebracht. Davon können über 114 000 nicht zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren und warten auf eine Adoption.
Spielgruppe weist Kinder ab, weil sie zwei Papas haben
Vize-Präsident Mike Pence lobte die Trump-Administration für die neuen Regel, weil sie es Adoptions- und Pflegeeinrichtungen ermöglichen, die Arbeit mit LGBTQ-Familien abzulehnen. Dies gab es anlässlich des National Adoption Month bei einer Veranstaltung des Gesundheitsministeriums (HHS) am Dienstag zu Protokoll, an der nach Angaben der Washington Blade hochrangige Vertreter der Trump-Administration teilnahmen. In seiner Rede sprach er sich für mehr Adoptionen aus.
Vor weniger als zwei Wochen kündigte HHS an, dass eine Regel aus der Obama-Ära rückgängig gemacht werden soll, die Organisationen für Kinderbetreuung und öffentliche Gesundheit verbietet, die HHS-Zuschüsse für die Diskriminierung von LGBTQ-Personen erhalten. Viele Adoptions- und Pflegeeinrichtungen erhalten diese Zuschüsse, und einige fordern das Recht, schwule und lesbische Eltern abzulehnen. Damit geht die Reise für LGBTIQ in den USA weiter in die Vergangenheit (MANNSCHAFT berichtete).
USA machen LGBTIQ Adoptionen schwerer Pence sagte, dass er «nicht stolzer sein könnte» auf die Regel, die es Pflege- und Adoptionsorganisationen erlaubt, Kindern ein Zuhause mit LGBTQ-Personen zu verweigern, und fügte hinzu, dass dies «eine entscheidende Handlung» sei.
Das bringt die November-Ausgabe der MANNSCHAFT!
«Wir haben die in den letzten Tagen der Regierung eingeführte Regel rückgängig gemacht, die die Fähigkeit von Anbietern auf Glaubensbasis gefährdet, Bedürftigen zu helfen, indem sie für ihre tief verwurzelten religiösen Überzeugungen bestraft werden», so Mike Pence. «Wir werden für die Religionsfreiheit eintreten und mit Organisationen zusammenarbeiten, die auf [christlichen] Glauben beruhen, um die Adoption zu unterstützen.»
Das könnte dich auch interessieren
Türkei
Angriff auf LGBTIQ und Demokratie – Merz soll Klartext sprechen
Inhaftierte Oppositionspolitiker und Medien unter Zwangsverwaltung: Der Besuch von Bundeskanzler Merz in der Türkei fällt in eine kritische Zeit. Dabei soll er eigentlich Annäherung bringen.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
People
Der schwule Meister der Apokalypse: Roland Emmerich wird 70
Die ARD zeigt eine neue und sehr private Doku über Roland Emmerich zu dessen 70. Geburtstag.
Von Newsdesk Staff
Geschichte
Film
Unterhaltung
People
Forever Tadzio – Björn Andrésen ist gestorben
Visconti machte den Schweden mit seiner Thomas-Mann-Verfilmung «Tod in Venedig» unsterblich.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Geschichte
Buch
Film
Kriminalität
Gefährliche Nähe: Wenn Intimität zur Falle wird
Online-Erpressung mit intimen Bildern nimmt rasant zu – und trifft längst auch Männer und queere Jugendliche. Warum Scham und Schweigen die grössten Verbündeten der Täter*innen sind.
Von Keven Nau
News
Soziale Medien
Dating
Polizei