Paris zeigt einzigartiges Künstlerduo: Warhol trifft auf Basquiat
Es ist die bisher umfassendste Präsentation ihrer Zusammenarbeit
Warhol und Basquiat schufen zusammen rund 160 Kunstwerke – 80 davon sind jetzt in der Pariser Fondation Louis Vuitton ausgestellt. Laut Co-Kurator Buchhart ist es die bisher umfassendste Präsentation ihrer Zusammenarbeit.
Die Zusammenarbeit zwischen Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat gilt als eine der bedeutendsten in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Von den rund 160 Werken, die die beiden Künstler gemeinsam entwarfen, sind 80 seit diesem Mittwoch in der Pariser Fondation Louis Vuitton zu sehen. Eine einzigartige Ausstellung, denn wie der österreichische Co-Kurator Dieter Buchhart sagte, wurde ihre Zusammenarbeit in diesem Umfang noch nie gezeigt.
Unter den Exponaten ist auch eine ihrer letzten als Duo entstandene Arbeiten: «6.99». Darauf sind die Silhouette einer Frau zu erkennen, zwei American-Football-Spieler sowie Zahlen. Motive, die von Warhol (1928-1987) stammen, Basquiat (1960-1988) vervollständigte sie mit seinen für ihn typischen Totenkopf- und Graffiti-Elementen. Meist begann Warhol die gemeinsamen Werke, die Basquiat dann überarbeitete.
In den Arbeiten stossen nicht nur zwei unterschiedliche Bildsprachen aufeinander. Basquiat kritisierte in seiner Kunst offen Kapitalismus und Rassismus, wohingegen Warhol sich mit seinen Porträts bekannter Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe und Elvis Presley und den seriellen Reproduktionen für die Ästhetik der Konsumgesellschaft interessierte.
Der Schweizer Galerist Bruno Bischofberger, dem rund 40 Werke in der Pariser Ausstellung gehören, hatte Anfang der 1980er Jahre die Idee, aus Warhol und Basquiat ein Duo zu machen. Zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht sein konnten, nicht nur in ihrer Bildästhetik. Warhol galt als introvertiert und schüchtern, er war über 50 Jahre alt und international ein Pop-Art-Star. Basquiat war ein 22-jähriger Mann, Musiker und als Maler nur einem engen Kreis bekannt.
Die bis zum 28. August dauernde Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und illustriert, wie das Duo in den gemeinsamen Werken ein ästhetisches Gleichgewicht fand. Oder den «Dritten Geist», The Third Mind, wie die Stiftung in ihrem Katalog den Schriftsteller William S. Burroughs zitiert. Dieser bestehe daraus, dass zwei aussergewöhnliche Geister einen dritten, einzigartigen Weg erschaffen.
Trans Identität, Brust-OP, Sportsucht: Die 1920er Jahre dienen schon lange als Spiegel der Gegenwart. Eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle dokumentiert jetzt Parallelen, die bisher noch nicht so im Fokus standen (MANNSCHAFT berichtete).
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