Österreich: Gewalt­schutz für queere Frauen ist «ent­täuschend»

Vor allem trans und inter Frauen seien nicht genug geschützt

Symbolbild: Isaiah Rustad/Unsplash
Symbolbild: Isaiah Rustad/Unsplash

Der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich kritisiert unzureichenden Gewaltschutz für queere Frauen.

«Es ist enttäuschend, wenn Gewaltschutz nicht für alle Frauen gilt. Insbesondere trans und inter Mädchen und Frauen sind geschlechtsspezifischer Gewalt in vielen Bereichen ausgesetzt, vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich», sagt Tinou Ponzer, Obmensch von Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich.

Der am Dienstag veröffentlichte Evaluierungsbericht der GREVIO-Expert*innen (Expertengruppe gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt) für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen lässt spezifische Empfehlungen an Österreich aus, wenn es um queere Frauen geht.

Der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich hat gemeinsam mit ILGA Europe einen Schattenbericht an die Gruppe des Europarats eingebracht, da es nach ihrer Ansicht in Österreich immer noch keinen Schutz vor gesundheitlich nicht notwendigen Eingriffen bei Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale gäbe, was viele Mädchen betrifft. Sie kritisieren darin auch die fehlenden Schulungen von Berufsgruppen, um queere Frauen, insbesondere geflüchtete Frauen, entsprechend zu schützen und gut zu versorgen.

So wichtig der Bericht ist und viele notwendige Empfehlungen ausspricht, werde auf diese spezifischen Bedarfe nicht eingegangen. Zum Thema «Zwangssterilisation» gibt es allerdings eine Empfehlung und Österreich kündigt in seiner Stellungnahme an, Daten dazu einzuholen, so der Verein. Er begrüsse das und verweist aber darauf, dass es nicht erst Daten braucht, um grundsätzliche Menschenrechte in Österreich umzusetzen.

«Gerade im Bildungsbereich ist es dringend notwendig, dass über geschlechtliche Vielfalt und Regenbogen-Familien flächendeckend aufgeklärt wird – nicht nur, weil wir existieren, sondern das gehört auch zum präventiven Gewaltschutz.», so Magdalena Klein, Vize-Obmensch vom Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich.

Mitte des Monats ist Schluss. Alle Versuche, das Berio in Berlin zu retten, von dem seine Unterstützer*innen als «Treffpunkt der queeren Community, Wohlfühlort für Kunst und Kultur» schwärmen, sind gescheitert (MANNSCHAFT+).

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