Reisetipp Mongolei: die wilde Schönheit
Alles, was du wissen musst über das Steppenland in Fernost
Die Mongolei beeindruckt mit atemberaubenden Landschaften und Klöstern sowie mit seiner Nomadenkultur. Gleich hinter der glitzernden Skyline der Hauptstadt Ulan Bator beginnen endlose Weiten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Die wechselreiche Geschichte der Mongolei reicht zurück bis zum Reich von Dschingis Khan im 13. Jahrhundert. Damals schufen sich die Mongolen ein riesiges Imperium, das sich von Osteuropa bis nach Asien erstreckte. Dschingis Khan wird noch heute als Nationalheld verehrt.
Sein Erbe ist in der Kultur und den Traditionen des Landes allgegenwärtig. Die Mongolei hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen durchgemacht, vom zweitgrössten Reich aller Zeiten bis zur Sowjetära und schliesslich zur Unabhängigkeit im Jahr 1990.
«Die Mongolei verzaubert mit endlosen Steppen, einer reichen Geschichte und tief verwurzelten Traditionen.»
Andreas Gurtner war für die MANNSCHAFT unterwegs
In den letzten Jahrzehnten hat der Tourismus kontinuierlich zugenommen, wobei besonders die unberührte Natur und die einzigartige Nomadenkultur des Landes Besuchende aus aller Welt anziehen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind jedoch bis heute die Viehzucht und der Bergbau.
Stadtleben Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei, ist das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die Stadt liegt am Ufer des Tuul-Flusses und ist von vier heiligen Bergen umgeben, die der Metropole eine beeindruckende Kulisse verleihen.
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist das imposante Dschingis-Khan-Denkmal auf dem zentralen Sukhbaatar-Platz. Ein weiterer Höhepunkt ist das Gandantegchinlen-Kloster, ein buddhistisches Kloster aus dem 19. Jahrhundert, das heute ein wichtiger Ort des spirituellen Lebens in der Mongolei ist. Das eindrückliche Kloster beherbergt eine 26 Meter hohe Statue des Buddha und zählt zum Pflichtprogramm jeden Stadtrundgangs.
Das Nationalmuseum der Mongolei bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Kultur des Landes, von prähistorischen Funden bis zur modernen Ära. Es ist ein idealer Ort, um mehr über die reiche Geschichte der Mongolei und die verschiedenen Epochen der mongolischen Zivilisation zu erfahren.
Neben der historischen und kulturellen Seite hat Ulan Bator auch eine moderne, lebendige Seite. Die Stadt ist bekannt für ihre zahlreichen Parks, die als grüne Oasen inmitten des urbanen Trubels dienen. Besonders beliebt ist der Zaisan Hill, ein Aussichtspunkt, dessen Blick über die Stadt und die umliegende Landschaft einem den Atem raubt. Die vielfältige Gastronomieszene krönt einen Tag voller Entdeckungen kulinarisch.
Küche Die mongolische Küche ist geprägt von den rauen klimatischen Bedingungen und der nomadischen Lebensweise. Sie besteht hauptsächlich aus Fleisch, Milchprodukten und Teigwaren. Das Nationalgericht der Mongolei ist «Buuz», gedämpfte Teigtaschen, die traditionell mit Lamm- oder Rindfleisch gefüllt sind. Diese Teigtaschen werden oft bei Festen und Feierlichkeiten serviert.
Ein weiteres beliebtes Gericht ist «Khuushuur», eine Art frittierte Teigtasche, ebenfalls meist mit Fleisch gefüllt. Neben diesen Fleischgerichten spielen Milchprodukte wie Joghurt, Käse und Airag eine wichtige Rolle in der mongolischen Ernährung. Bei Airag handelt es sich um fermentierte Stutenmilch. Für die meisten Tourist*innen ist der Geschmack dieses Getränks, das die Einheimischen gerne als Erfrischung geniessen, jedoch ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Must do Ein mehrtägiger Ausflug in die mongolische Steppe führt in die unberührte Natur und die traditionelle Lebensweise der Nomad*innen. Nachdem man Ulan Bator hinter sich gelassen hat, erreicht man nach einer rund vierstündigen Fahrt die Sanddünen von Bayan Gobi. Diese werden oft auch Mini-Gobi genannt, da sie landschaftlich an die grössere Gobi-Wüste erinnern, jedoch bedeutend kleiner sind. Hier bietet sich eine Kameltour durch die weitläufige Dünenlandschaft an, bevor man die Nacht in einem traditionellen mongolischen Zelt, einem «Ger», verbringt und die Stille sowie den klaren Sternenhimmel geniessen kann.
Am nächsten Tag geht die Reise weiter nach Karakorum, der ehemaligen Hauptstadt des Mongolischen Reiches: ein historisch bedeutsamer Ort, der einst das Zentrum des mächtigen Reiches von Dschingis Khan war. Hier darf ein Besuch des Erdenezuu-Klosters, dem ältesten buddhistischen Kloster der Mongolei, keinesfalls fehlen. Aus dem 16. Jahrhundert stammend ist es von einer beeindruckenden Mauer umgeben und beherbergt zahlreiche Tempel und Schreine, die in die spirituelle und kulturelle Geschichte der Mongolei blicken lassen.
Rund 80 Kilometer von Karakorum entfernt erreicht man den wunderschönen Ugii-See, der für seine reiche Vogelwelt und Landschaft berühmt ist. Hier hat man die Gelegenheit, zu schwimmen, zu angeln oder einfach die Ruhe und Schönheit der Natur zu geniessen. Auf dem Rückweg nach Ulan Bator lohnt es sich, einen Abstecher zum Hustai National Park zu machen, wo man mit etwas Glück die wilden Przewalski-Pferde beobachten kann. Bei diesen Tieren handelt es sich um die letzten echten Wildpferde der Welt.
Wer anschliessend noch ein paar Tage Zeit hat, kann per Flugzeug in die faszinierende Gobi-Wüste im Süden des Landes weiterreisen. Diese ist bekannt für ihre weiten Sanddünen, atemberaubenden Felsformationen und tiefen Schluchten. Hier lässt sich die wilde Schönheit der mongolischen Landschaft nochmals hautnah erleben, bevor die Reise durch dieses faszinierende Land zu Ende geht.
Mongolei
Hauptstadt — Ulan Bator Landessprachen — Mongolisch Einwohner*innen — ca. 3 Millionen Beste Reisezeit — In den warmen Sommermonaten von Mai bis September. Einreise — Schweizer*innen und EU-Bürger*innen benötigen einen gültigen Reisepass. Bei einem Aufenthalt bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich. Sicherheit — Die Mongolei gilt als sicheres Reiseziel.
Queer Life In der Mongolei ist Homosexualität seit 1993 legalisiert. Zudem wurden seit 2017 verschiedene Anti-Diskriminierungs-Gesetze verabschiedet, die unter anderem die sexuelle Orientierung in die Gesetze gegen Hassverbrechen aufgenommen haben. Dennoch gibt es bis heute keine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen oder eingetragener Lebenspartnerschaften.
In städtischen Gebieten wie Ulan Bator hat die Toleranz gegenüber der LGBTIQ-Community in den letzten Jahren spürbar zugenommen. In ländlichen Regionen hingegen dominieren weiterhin konservative Ansichten, weshalb es ratsam ist, ein gewisses Mass an Zurückhaltung zu wahren.
Eine kleine, aber wachsende Gayszene findet man in der Millionenstadt Ulan Bator. Ein jährliches Pride-Event namens Equity Walk im August zeigt die wachsende Sichtbarkeit und Unterstützung für LGBTIQ-Rechte. Die Bar «Henzo» im Miami Hotel ist die einzige Gay-Bar in der gesamten Mongolei und ein wichtiger Treffpunkt für die Community.
Insidertipps
Kempinski Hotel Khan Palace, Ulan Bator Von diesem Hotel, welches im Herzen der mongolischen Hauptstadt liegt, lassen sich die meisten Sehenswürdigkeiten gut zu Fuss erreichen. Das Kempinski verfügt über 102 elegant eingerichtete Zimmer und Suiten, die mit modernen Annehmlichkeiten wie Minibar und kostenlosem WLAN ausgestattet sind. Für das leibliche Wohl sorgen zwei Restaurants, die sowohl internationale als auch traditionelle mongolische Küche servieren.
Zudem kann man in der stilvollen Sushi-Bar leichte japanische Gerichte sowie leckere Cocktails geniessen. Darüber hinaus bietet das Hotel einen Wellness- und Fitnessbereich. Der internationale Flughafen liegt rund eine Stunde entfernt. – kempinski.com
Ugii Khishig Resort, Ugii-See Direkt am Ugii-See gelegen, bietet diese Unterkunft Ausblicke über die atemberaubende Landschaft. Das Resort verfügt über komfortable Jurten und Zimmer, die traditionellen Charme mit modernen Annehmlichkeiten wie einer Heizung und kostenlosem WLAN verbinden.
Zudem beherbergt es ein Restaurant sowie eine gemütliche Bar, in der man den Tag bei einem Drink ausklingen lassen kann. Zu den angebotenen Freizeitmöglichkeiten gehören Angeln, Vogelbeobachtungen, Reiten und Bootsfahrten. Die Stadt Karakorum erreicht man in rund 90 Minuten. – facebook.com/ugiikhishigresort
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die genderfluide Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (MANNSCHAFT berichtete).
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++ Comedian Nico Stank über Zweifel ++ Heiraten ohne Klischeefalle ++ Vorschau ESC in Basel ++ Gayming ++ Detransition ++ und vieles mehr ++
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