Oslo: Appell an gemässigte Muslime – Keine Gewalt gegen Homosexuelle!
Norwegen gedenkt der Opfer von Anschlägen in Oslo und auf Utøya
Norwegen hat der Opfer der rechtsextremen Terroranschläge im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya vor elf Jahren gedacht. Dabei stand das Gedenken in diesem Jahr auch unter dem Eindruck der tödlichen Schüsse rund um eine Schwulen-Bar vor knapp einem Monat.
Extremistische Haltungen, wie sie auch hinter dem Terror des 22. Juli 2011 steckten, gebe es weiterhin, warnten mehrere Redner auf einer Gedenkveranstaltung am Freitag in Oslo.
Der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik hatte damals insgesamt 77 Menschen ermordet. Zunächst zündete er eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel und tötete dabei acht Menschen. Danach richtete er auf der Insel Utøya ein Massaker in einem Sommerlager der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei an, bei dem 69 vor allem junge Menschen starben.
In der Nacht zum 25. Juni hatte ein Angreifer vor einer grossen Pride-Parade in Oslo in der Nähe einer beliebten Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Zwei Menschen starben dabei, 21 weitere wurden verletzt. Die Attacke wird vom norwegischen Geheimdienst PST als islamistischer Terroranschlag eingestuft. Ein 43 Jahre alter Norweger mit iranischen Wurzeln wurde wenige Minuten nach den ersten Schüssen festgenommen.
Appell an gemässigte Muslime Ministerpräsident Jonas Gahr Støre wies bei dem Gedenken nun darauf hin, dass der Oslo-Täter höchstwahrscheinlich von islamistischem Extremismus motiviert gewesen sei (MANNSCHAFT berichtete). «Deshalb wende ich mich heute an die gemässigten Muslime – die grosse Mehrheit der muslimischen Gemeinde – und bitte sie, sich sowohl gegen die Haltungen als auch Handlungen auszusprechen», sagte Støre. Damit meinte er Hetze, Bedrohungen und Gewalt gegen Homosexuelle.
Man dürfe nicht zulassen, dass das Extreme normalisiert werde, sagte auch die Chefin der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF, Astrid Hoem. Sie überlebte als 16-Jährige den Terror auf Utøya.
Das könnte dich auch interessieren
Serie
Netflix erzählt schwules Militärdrama «Boots» und zeigt erste Bilder
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur
Berlin
Studie zeigt massive Gewalt gegen trans Personen
Expert*innen sprechen von einem «alltäglichem Risiko» – und geben Hinweise, wie die Situation verbessert werden kann
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Wissenschaft
News
Strafe fürs Gendern? Weimer plant keine Kürzung öffentlicher Zuschüsse
Sternchen oder Binnen-I: Kulturstaatsminister Weimer hat gendergerechte Sprache in seiner eigenen Behörde untersagt - und eine Sache klargestellt.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern
Asien
Indonesien: 3 Männer sollen online «Pornogruppe» gegründet haben
Die Polizei in der indonesischen Stadt Sidoarjo wirft drei Männern vor, eine queere Community bei Facebook gegründet und pornografische Inhalte verbreitet zu haben.
Von Newsdesk Staff
Religion
News
Porno