Neuer Risikokapital-Fonds: 50 Millionen Euro für queere Start-ups
Der Fokus liegt auf jungen Unternehmen in der Gründungs- und Wachstumsphase
Die Venture-Capital-Gesellschaft Identity.vc will in LGBTIQ-geführte Start-ups investieren. Es ist der erste Risikokapital-Fonds seiner Art in Europa.
In einer Medienmitteilung gibt Identity.vc den Start des nach eigenen Angaben ersten europäischen LGBTIQ-Risikokapital-Fonds bekannt. Der 50-Millionen-Euro-Fonds investiert in LGBTIQ-geführte Startups.
Die Venture-Capital-Gesellschaft will Start-ups unterstützen, bei denen die Gründer*innen oder Vertreter*innen der Führungsebene queer sind. Der Fokus liegt auf jungen Unternehmen, von der Gründungs- bis zur Wachstumsphase. Der Hauptsitz sollte primär in Europa sein, ist jedoch nicht zwingend. Die gesprochenen Investitionsbeträge liegen zwischen 250’000 und 1,5 Millionen Euro. Im Gegenzug geben Unternehmen unter anderem Firmenanteile ab oder stimmen gewissen Bedingungen für die Finanzierung zu.
Wie Identity.vc schreibt, habe der nach Artikel 9 der SFDR klassifizierte Social-Impact-Fonds bereits in vielversprechende Startups investiert – darunter Frontnow mit einer KI-Lösung für Onlinehändler, Omni mit veganem Hundefutter und Eco.Mio für nachhaltige Geschäftsreisen.
Mit ihrer Investmentstrategie will Identity.vc diverse Teams unterstützen. Diese seien innovativer und erfolgreicher. Die LGBTIQ-Community habe eine lange Tradition, etablierte Normen zu hinterfragen, vor allem in der Kreativwelt wie Mode, Design und Unterhaltung. «Vielfalt ist kein Selbstzweck», sagt Gründungspartner Til Klein. «Vielfalt ist eine attraktive Investition. Zahlreiche Studien belegen, dass diverse Teams innovativer sind und bessere finanzielle Ergebnisse erzielen.»
Während Investitionen in LGBTIQ-geführte Unternehmen in den USA bereits etabliert sind, ist dieses Konzept in Europa noch eher neu. Wie Identity.vc in der Medienmitteilung schreibt, sei das Markpotenzial beträchtlich. Schätzungsweise 15% der Startups haben eine*n queere Mitgründer*in.
«Ich habe erlebt, wie gross und erfolgreich LGBTIQ-Investments in den USA sind. Ich bin davon überzeugt, dass das Potenzial in Europa mindestens ebenso gross ist», sagt Gründungspartner Jochen Beutgen.
Neben dem ehemaligen UBS-Banker Til klein und dem Invester Jochen Beutgen gehört auch Mari Luukkainen zum Team, die als Marketingexpertin und Investorin in Skandinavien gearbeitet hat. LGBTIQ-Ansätze in der Finanzwelt gibt es schon länger. 2018 startete mit dem «LGBT»-Token die erste queere Kryptowährung (MANNSCHAFT berichtete).
Mehr: Mit Matt Bomer und Nathan Lane – Kommt eine schwule Version der «Golden Girls»? (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
People
Papa Schumacher: «Jeder sollte so leben, wie er das für richtig hält»
Ralf Schumacher ist kürzlich 50 geworden. Zu seinem Coming-out vom letzten Jahr hat sich nun auch der entspannte Papa Rolf geäussert.
Von Newsdesk Staff
News
Coming-out
Deutschland
USA
«Die Versuche, trans Personen zum politischen Sündenbock zu machen, sind gescheitert»
Donald Trump will mit einer umfassenden Steuerreform Sozialausgaben kürzen – auch bei Medicaid. Nicht mehr betroffen sind trans Menschen – aufgrund eines Gesetzeskonflikts.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Politik
Deutschland
Kehrtwende! SPD-Ministerin Bärbel Bas will nun doch Pride-Fahne hissen
Auch der SPD-Vizekanzler widersetzt sich damit den ausdrücklichen Anweisungen von Koalitionspartner CDU/CSU.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Die besten Bilder der Cologne Pride 2025
Trotz Regen feierte Köln auch 2025 wieder ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt, Liebe und Menschenrechte: Rund 65'000 Menschen zogen beim CSD durch die Stadt – bunt, laut und friedlich. Hier die besten Bilder.
Von Newsdesk/©DPA
Pride