Neuer Risikokapital-Fonds: 50 Millionen Euro für queere Start-ups

Der Fokus liegt auf jungen Unternehmen in der Gründungs- und Wachstumsphase

Symbolbild: AdobeStock/mit KI generiert
Symbolbild: AdobeStock/mit KI generiert

Die Venture-Capital-Gesellschaft Identity.vc will in LGBTIQ-geführte Start-ups investieren. Es ist der erste Risikokapital-Fonds seiner Art in Europa.

In einer Medienmitteilung gibt Identity.vc den Start des nach eigenen Angaben ersten europäischen LGBTIQ-Risikokapital-Fonds bekannt. Der 50-Millionen-Euro-Fonds investiert in LGBTIQ-geführte Startups.

Die Venture-Capital-Gesellschaft will Start-ups unterstützen, bei denen die Gründer*innen oder Vertreter*innen der Führungsebene queer sind. Der Fokus liegt auf jungen Unternehmen, von der Gründungs- bis zur Wachstumsphase. Der Hauptsitz sollte primär in Europa sein, ist jedoch nicht zwingend. Die gesprochenen Investitionsbeträge liegen zwischen 250’000 und 1,5 Millionen Euro. Im Gegenzug geben Unternehmen unter anderem Firmenanteile ab oder stimmen gewissen Bedingungen für die Finanzierung zu.

Wie Identity.vc schreibt, habe der nach Artikel 9 der SFDR klassifizierte Social-Impact-Fonds bereits in vielversprechende Startups investiert – darunter Frontnow mit einer KI-Lösung für Onlinehändler, Omni mit veganem Hundefutter und Eco.Mio für nachhaltige Geschäftsreisen.

Mit ihrer Investmentstrategie will Identity.vc diverse Teams unterstützen. Diese seien innovativer und erfolgreicher. Die LGBTIQ-Community habe eine lange Tradition, etablierte Normen zu hinterfragen, vor allem in der Kreativwelt wie Mode, Design und Unterhaltung. «Vielfalt ist kein Selbstzweck», sagt Gründungspartner Til Klein. «Vielfalt ist eine attraktive Investition. Zahlreiche Studien belegen, dass diverse Teams innovativer sind und bessere finanzielle Ergebnisse erzielen.»

Während Investitionen in LGBTIQ-geführte Unternehmen in den USA bereits etabliert sind, ist dieses Konzept in Europa noch eher neu. Wie Identity.vc in der Medienmitteilung schreibt, sei das Markpotenzial beträchtlich. Schätzungsweise 15% der Startups haben eine*n queere Mitgründer*in.

«Ich habe erlebt, wie gross und erfolgreich LGBTIQ-Investments in den USA sind. Ich bin davon überzeugt, dass das Potenzial in Europa mindestens ebenso gross ist», sagt Gründungspartner Jochen Beutgen.

Neben dem ehemaligen UBS-Banker Til klein und dem Invester Jochen Beutgen gehört auch Mari Luukkainen zum Team, die als Marketingexpertin und Investorin in Skandinavien gearbeitet hat. LGBTIQ-Ansätze in der Finanzwelt gibt es schon länger. 2018 startete mit dem «LGBT»-Token die erste queere Kryptowährung (MANNSCHAFT berichtete).

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