Neue Festnahmen nach tödlichen Schüssen bei Schwulen-Bar in Oslo
Die norwegische Polizei hat bei ihren Ermittlungen zu den tödlichen Schüssen in der Nähe einer Schwulen-Bar in Oslo zwei weitere Männer festgenommen.
Ihnen wird Beihilfe zu Terrortaten vorgeworfen, wie die Osloer Polizei am Montag mitteilte. Es handelt sich demnach um einen Mann im Alter von 40 bis 50 Jahren mit somalischer Staatsbürgerschaft sowie einen Mann zwischen 30 und 40 mit norwegischem Pass. Beide sind wohnhaft in Oslo und der Polizei bereits vorher bekannt gewesen.
Damit sind seit dem Angriff vor knapp drei Monaten drei Personen festgenommen worden – der Täter wurde bereits wenige Minuten nach den Schüssen gefasst. Er ist Norweger mit iranischen Wurzeln.
Fahndung nach viertem Mann Nach einem vierten Mann, einem in Norwegen bekannten Islamisten, wird international gefahndet. Auch ihm wird Beihilfe zu Terrorhandlungen vorgeworfen. Die Polizei geht davon aus, dass er sich in Pakistan aufhält.
In der Nacht zum 25. Juni hatte ein Angreifer in der Nähe einer beliebten Schwulen-Bar in der norwegischen Hauptstadt Schüsse abgefeuert. Eine ursprünglich am selben Wochenende geplante Pride-Parade wurde daraufhin kurzfristig abgesagt. Zwei Menschen starben bei der Tat, 21 weitere wurden verletzt. Die Attacke wurde vom Geheimdienst als islamistischer Terroranschlag eingestuft. Die Polizei geht unter anderem der Theorie nach, dass sich die Tat explizit gegen Homosexuelle gerichtet haben könnte.
Ministerpräsident Jonas Gahr Støre wies beim Gedenken an norwegische Terror-Opfer darauf hin, dass der Oslo-Täter höchstwahrscheinlich von islamistischem Extremismus motiviert gewesen sei (MANNSCHAFT berichtete). «Deshalb wende ich mich heute an die gemässigten Muslime – die grosse Mehrheit der muslimischen Gemeinde – und bitte sie, sich sowohl gegen die Haltungen als auch Handlungen auszusprechen», sagte Støre. Damit meinte er Hetze, Bedrohungen und Gewalt gegen Homosexuelle (MANNSCHAFT berichtete).
Die Strasse vor der Schwulenkneipe in Olso, die Tatort eines Terroranschlags war, wurde kürzlich in Regenbogenfarben gestrichen (MANNSCHAFT berichtete).
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