Nach Vandalismus in Chemnitz: LGBTI-Verein bittet um Spenden
Am Montagabend wurden bei der Chemnitzer Anlaufstelle für LGBTI-Menschen und -Themen, „different people“, Scheiben eingeschlagen; am Dienstag kam es bei einem Gruppentreffen in den Räumen zu einer „direkten Konfrontation“, wie der Verein mitteilte. Chemnitz ist die drittgrößte Stadt in Sachsen.
Eine unbekannte Person habe minutenlang brüllend und wütend vor den Fenstern und dem Hauseingang des Vereins „different people“ gepöbelt und gedroht, sodass die Polizei gerufen werden musste. Ausrufe wie „Verpisst euch! Schwuchteln sind hier nicht gewollt“ seien deutlich zu hören gewesen. Dazu Vorstandsvorsitzende Jacqueline Drechsler: „ Dieser Vorfall führte zu Verunsicherung bei den Gästen und Bewohner*innen des Hauses. Es wäre naheliegend davon auszugehen, dass beide Ereignisse mit einander in Verbindung stehen, gleichwohl bleibt es eine Annahme, dass aufgrund der zeitlichen Dichte beider Vorkommnisse einen Zusammenhang besteht.“ Letztlich bleibe das aber zunächst eine Annahme.
Auf die zerstörten Fensterschreiben Anfang der Woche hatten die Chemnitzer mit Sarkasmus reagiert: „Wisst ihr, wenn es uns im Verein nach Frischluft ist, lösen wir das ganz einfach – wir benutzen dann den Griff am Fenster und öffnen es sachgemäß“, schrieben sie bei Facebook.
(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = 'https://connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&version=v3.0'; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs);}(document, 'script', 'facebook-jssdk'));
Deutliche Zeichen der Ablehnung „Vermutlich“, heißt es in einer Presssemitteilung, „wurde mit einem harten Gegenstand auf die Scheiben des
Büro -als auch Gruppenrauss gezielteingeschlagen, so dass faustgroße Löcher und damit verbundene Splitterungen über die gesamten Fensterflächenentstanden sind. Den letzten Übergriff in solch einem Maß erlebte der Verein 2009 durcheinen Einbruch kurz nach dem Einzug in diese Räume. Seither wurden wiederholt Sachbeschädigungen ausgeübt, allerdings in dem Rahmen, dass in der vom Verein gestalteten Hausdurchfahrt mit Farbbombenoder Schmierereien deutliche Zeichen der Ablehnung gesetzt wurden.“
Nun bittet der Verein um Spenden an:
Kontoinhaber: different people e.V. IBAN: DE 9487 0200 8603 8334 5464 BIC: HYVEDEMM497 (HypoVereinsbank)
Der Sachschaden betrage rund 1.500 Euro, die Versicherung zahlt nämlich nicht.
(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = 'https://connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&version=v3.0'; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs);}(document, 'script', 'facebook-jssdk'));
Vandalismus in Chemnitz: Hemmschwelle gesunken Doch das eigentliche Problem sei ein anderes, das „beschädigte Sicherheitsgefühl der Besucher“, sagte Eunike Zobel von „different people“ gegenüber der Freien Presse. Martin Wunderlich vom Queeren Netzwerk Sachsen fügte hinzu, es habe in den letzten drei Jahren vermehrt Angriffe oder Übergriffe gegeben: „Meine persönliche Wahrnehmung ist, dass die Hemmschwelle in der Gesellschaft gesunken ist.“
Das könnte dich auch interessieren
Soziale Medien
Änderungen bei Meta: Ralf König «kann auf Facebook nicht verzichten»
Nach den jüngsten Ankündigungen von Mark Zuckerberg stellt sich für viele Nutzer die Frage, ob sie Facebook und Instagram noch weiter nutzen. Comic-Zeichner Ralf König sieht sich in einem Dilemma.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Queerfeindlichkeit
Zensur bei Meta? Facebook löscht Kritik von LGBTIQ-Organisation
Facebook entfernte den Beitrag einer LGBTIQ-Organisation, der die Änderungen beim Meta-Konzern kritisiert hatte. Der Post soll angeblich die Cybersicherheit gefährden.
Von Newsdesk Staff
News
Soziale Medien
Schweiz
«Genau definieren, was eine Frau ausmacht»
Sauna-Einrichtungen wissen nicht, wie sie mit trans Gästen umgehen sollen
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Deutschland
«Ein fatales Signal»: Was queeren Organisationen jetzt droht
Die geplante Haushaltskürzungen in Deutschland treffen die queere Szene hart. Viele stehen im neuen Jahr vor grossen Herausforderungen. In Köln gibt es allerdings noch etwas Hoffnung.
Von Carolin Paul
Jugend
News
Politik