Nach homophobem Fluch: Ralph Lauren trennt sich von Justin Thomas
Man erkenne aber an, dass sich der Golfer entschuldigt hat
Ralph Lauren trennt sich von Justin Thomas, nachdem sich der Golfer homophob geäussert hatte. «Völlig unvereinbar mit unseren Werten», erklärte das Mode-Unternehmen.
Der Weltranglistendritte Justin Thomas (USA) hatte vor einer Woche nach einem verpassten Putt an Loch vier beim Turnier auf Hawaii laut geflucht. Die Mikrofone hatte es aufgezeichnet: «Faggot» hatte er gerufen, das englische Wort für «Schwuchtel».
Nun trennt sich Ralph Lauren von ihm, bisher einer seiner Sponsoren. Man sei «entmutigt durch die jüngsten Äusserungen» von Thomas, die völlig unvereinbar mit den eigenen Werten seien, erklärte das Unternehmen. «Während wir anerkennen, dass er sich entschuldigt hat und die Schwere seiner Worte einräumt, ist er ein bezahlter Botschafter unserer Marke und seine Handlungen stehen im Widerspruch zu der integrativen Kultur, die wir vermitteln wollen.»
Ralph Lauren, der mit einem Vermögen von 7,5 Milliarden Dollar (Stand: 2012) zu den reichsten Menschen der Welt gehört, setzt sich – nach eigenen Angaben – mit seinem Mode-Unternehmen seit 30 Jahren durch Initiativen und finanziellen Hilfen für die Unterstützung und Förderung von LGBTIQ-Themen ein. Die letzte Weihnachtskampagne war ausgesprochen divers ausgefallen (MANNSCHAFT berichtete).
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Justin Thomas hatte sich gegenüber dem Golf Channel im Anschluss für seine homophobe Äusserung entschuldigt. «Das ist unverzeihlich», so die ehemalige Nr. 1 der Weltrangliste. «Ich meine, es gibt keine Entschuldigung. Ich bin ein erwachsener Mann. Es gibt absolut keinen Grund für mich, so etwas zu sagen. Es ist schrecklich. Ich meine, es ist mir extrem peinlich. Ich bin nicht diese Art von Person. Aber leider, ich habe es getan und ich muss es zugeben und mich entschuldigen», so der Golfer.
Thomas wurde in dem Interview gefragt, was er aus dem Vorfall lernen werde. «Sehr viel», so der 27-Jährige. «Ich habe es bemerkt, als ich mit meiner Runde fertig war. Ich meine, es ist schlimm.» Man könne es nicht anders ausdrücken, so Justin Thomas.
Eine Fortsetzung der Kooperation schliess das Modeunternehmen übrigens nicht aus. «Während wir diese Entscheidung treffen, hoffen wir, dass Herr Thomas die harte und notwendige Arbeit leistet, um wieder mit uns zusammenzuarbeiten – diesen Vorfall wirklich zu untersuchen, zu lernen, zu wachsen und letztendlich seine Plattform zu nutzen, um Inklusion zu fördern.»
Der zu normalen Zeiten gar nicht spielberechtigte US-Golfprofi Harris English hat das Tournament of Champions auf Hawaii schliesslich gewonnen. Üblicherweise dürfen beim ersten Turnier der PGA-Tour nur Gewinner aus dem vergangenen Jahr antreten–- und English wartete zuvor seit 2013 auf einen Turniersieg. Doch wegen der Corona-Pandemie und der dreimonatigen Pause im vergangenen Jahr erweiterten die Veranstalter das berechtigte Teilnehmerfeld auf jeden, der die Tour Championship erreicht hatte – und English nutzte die Gelegenheit im Stechen. Auf Rang zwei kam der Chilene Joaquin Niemann.
Immer wieder geraten Sponsoring-Kooperationen in die Kritik oder werden gelöst: Der Rüstungskonzern RUAG International war neben dem Tabakkonzern Japan Tabacco und der Universität St. Gallen Hauptpartner bei den 2020er Swiss Diversity Awards. Die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus (MANNSCHAFT berichtete)
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