Nach Angriff bei Queer-Festival: Polizei durchsucht Wohnungen
Es passierte Ende Mai in Heidelberg
Nach einer Musicalaufführung auf dem Queer-Festival attackiert eine Gruppe junger Menschen drei Theatermitglieder. Nun wertet die Polizei die Handys der Täter*innen aus.
Nachdem mehrere Künstler*innen auf dem Heidelberger Queer-Festival angegriffen wurden, hat die Polizei Wohnungen der mutmasslichen Täter*innen durchsucht. Vier Männer und eine Frau im Alter von 16 bis 18 Jahren stünden im Verdacht, an den Übergriffen Ende Mai beteiligt gewesen zu sein, teilten die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim mit.
Zeug*innen hätten berichtet, die Angreifer*innen hätten ihre Taten nach der Aufführung von «Lila Nacht» mit ihren Handys aufgezeichnet. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse für die jeweiligen Wohnungen beantragt. Die Kriminalpolizei habe bei entsprechenden Durchsuchungen am 19. Juni die Handys gefunden. Die Auswertung der Geräte sowie weitere Ermittlungen dauerten noch an.
Drei junge Künstler*innen waren nach Angaben des Performance Theater Heidelberg nach einer Aufführung angegriffen worden. Zunächst wurden sie demnach verbal mit Bezug auf ihre geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen angegangen, anschliessend mit Steinen beworfen und körperlich angegriffen. Die Ermittler teilten nun mit, die Künstler seien auch mit Feuerzeugen beworfen, aber nicht getroffen worden.
Die Gruppe der Angreifer hatte zuvor bereits einen Hausverweis erteilt bekommen, wie damals das Theater in einer Stellungnahme mit den Veranstaltern des Festivals sowie dem Veranstaltungsort Karlstorbahnhof auf Instagram schrieb.
Das selbst verfasste Musical «Lila Nacht – Was die Welt auch von uns spricht» ist eine Reise ins queere Berlin der 1920er Jahre. Untermalt von Musik aus der Epoche, die heutzutage als die Goldenen 20er bekannt ist, begleitet es neun facettenreiche Charaktere durch dieses stürmische Jahrzehnt voller Umbrüche. Sie bewegen sich zwischen Liebe und Politik in einer Gesellschaft, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, und müssen sich der immer drängenderen Frage stellen, was zu tun ist, wenn das Kartenhaus der Weimarer Republik in sich zusammenfällt.
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International