Nach Angriff auf queere Wunderbar: «Gewalt nicht tolerieren!»
Ein homofeindlicher Vorfall erschüttert die Community in Hamburg
Am Wochenende wurden zwei Gäste der WunderBar in St. Pauli von einer Gruppe junger Männer homofeindlich beleidigt und verprügelt. Das Team der Bar ist schockiert. Olivia Jones solidarisiert sich mit den Betroffenen.
«Wir sind unfassbar erschüttert über einen Vorfall, der sich in der vergangenen Nacht vor der WunderBar abgespielt hat», schrieb Axel Strehlitz, Inhaber des Bar, bei Instagram.
Die Hamburger Mopo hat mit einem der Betroffenen gesprochen. Er habe mit einem weiteren Gast vor dem Eingang der Bar etwas getrunken, als etwa sechs junge Männer homofeindliche Beleidigungen in ihre Richtung gerufen hätten.
Als die Männer vom zweiten Gast zum Weitergehen aufgefordert wurden, fingen zwei von ihnen an, mehrfach auf die beiden Besucher einzuprügeln. Drei Passanten hätten zusammen mit dem Türsteher eingegriffen und lösten die Situation schliesslich auf. «Ich bin eigentlich nur schockiert. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir sowas passiert», meint der Angegriffene gegenüber der MOPO.
Auch die Hamburger Drag Queen Olivia Jones hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Sie sei «wütend, fassungslos, aber leider nicht überrascht». Das, was am Wochenende vor der Wunderbar passiert ist, sei vermutlich nur eine Frage der Zeit gewesen.
«Wir sagen es nicht ohne Grund immer wieder, auch wenn es manche inzwischen nicht mehr hören können. In Talk Shows. Interviews. Bei unseren Vorträgen in Kitas und an Schulen: Homophobie ist kein ländliches Phänomen. Auch hier bei uns ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen.»
Intoleranz, Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt nähmen auch in Städten wieder zu. «Deshalb ist es wichtig, dass wir wachsam sind. Alle. Immer. Und uns stark machen und laut sind. Respekt denen, die am Wochenende beim Vorfall vor der Wunderbar eingeschritten sind. Solidarität mit denen, die beleidigt und angegriffen wurden.»
Nicht wegsehen. Hinschauen. Die Polizei rufen. Und sich als Zeugen melden!
Jones fordert ihre Follower*innen auf: «Nicht wegsehen. Hinschauen. Die Polizei rufen. Und sich als Zeugen melden. Wer auch immer etwas mitbekommen hat: Bitte helft bei der Aufklärung, damit ein deutliches Zeichen gesetzt wird und die Täter hart bestraft werden können. Zeigt die rote Karte. Und zwar nicht nur in diesem Fall. Gewalt darf nicht toleriert werden.»
Im Sommer hatte Berlin eine Initiative gegen LGBTIQ-feindliche Gewalt angekündigt: Erstmals soll sich die Innenministerkonferenz damit befassen (MANNSCHAFT berichtete). In der Hauptstadt war kürzlich ein schwules Paar nach einem Kuss mit der Schusswaffe bedroht worden (MANNSCHAFT berichtete).
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