Michael Michalsky: «Anders ist das neue Normal»
In Berlin beginnt am Dienstag die Fashion Week. Fester Bestandteil ist die StyleNite von Designer Michael Michalsky. Der 51-Jährige ist einer der erfolgreichsten deutschen Modedesigner und einer der bekanntesten, spätestens seit er 2016 Wolfgang Joop als Juror in der ProSieben-Show «Germany’s next Topmodel» ablöste. Mit der Mannschaft plaudert er über Vielfalt in der Mode
Herr Michalsky, wie wichtig ist es Ihnen, dass Gegenstände, mit denen Sie sich umgeben, gut aussehen? In meinem privaten und beruflichen Umfeld ist mir das sehr wichtig. Wenn ich unterwegs bin und ich sehe etwas, was mir nicht gefällt, stört mich das aber nicht. Ich sehe es eher als Chance mir direkt zu überlegen, wie es anders aussehen könnte. Meistens entwickelt sich daraus auch eine konkrete Idee. Meine MICHALSKY Eyewear Kollektion mit Mister Spex ist zum Beispiel so entstanden.
Kann man Stil lernen oder hat man Stil und das Gespür dafür im Blut? Guter Stil zieht sich durch alle Bereiche des Lebens – Kommunikation, Living, Reisen, Sex. Stil ist Geisteshaltung, eine Einstellung. Wenn man sich dazu entscheidet, seine Person und sein Verhalten auch mal zu hinterfragen, dann kann man einen guten Stil erlernen.
Sie haben schon so ziemlich alles designt – von Schuhen und Kleidung über Waschmittelverpackung und Katzenfutter bis Tapeten und Sofas. Fehlt noch was in der Sammlung, etwas auf das Sie große Lust hätten? Ich habe viele Dinge, die ich noch designen möchte. Und jeden Tag kommen neue Ideen dazu. Mein Beruf ist zum Glück kein Nine-to-five-Job. Ich befasse mich im Grunde den ganzen Tag mit dem ästhetischen Anspruch von Dingen – ob beim Dinner mit Freunden oder beim Run durch Kreuzberg. Mich reizt es beispielsweise mal ein komplettes Hotel zu designen.
Sie sind seit der elften Staffel Mentor und Jurymitglied der Casting-Show «Germanys Next Topmodel». Warum, glauben Sie, ist dieses Format so erfolgreich? Die Show ist relevanter denn je. Das haben die Zuschauerzahlen gerade wieder bewiesen. Ich wurde oft in der Vergangenheit gefragt, ob ich bei der Show mitmachen möchte. Aber erst als das Konzept geändert wurde, habe ich mich dazu entschieden. Ich glaube, dass ich einiges dazu beitragen konnte, dass man Models mit anderen Augen sieht. Für mich kommt Schönheit in verschiedenen Nuancen und genau das vertrete ich auch in der Show.
Eine Studie hat herausgefunden, dass bei jedem dritten Mädchen oder Jungen, die wegen Essstörungen behandelt werden, diese Show verantwortlich sei. Das haben die Teilnehmer selber gesagt. Wie wichtig finden Sie es, bei den Kandidatinnen für eine Ausgewogenheit an Körperbildern zu sorgen? Für meine Fashion Shows caste ich seit Jahren die unterschiedlichsten Models. Mario Galla, der mit einem verkürzten Bein auf die Welt gekommen ist, ist bei mir gelaufen. Und auch Evelyn Hall hat mit über 60 ihre Modelkarriere bei mir begonnen. Mir ist nicht wichtig, welche Hautfarbe, sexuelle Orientierung, welches Geschlecht oder Alter ein Model hat. Für mich ist Anders das neue Normal und das reflektiert auch die Show.
Das vollständige Interview steht in der Juli/August-Ausgabe der Mannschaft. Hier geht’s zum Abo (Deutschland)– und hier auch (Schweiz).
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