Michael Ebling ist erster schwuler Innenminister in Deutschland
Bisher war er Oberbürgermeister
Michael Ebling (SPD) ist neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz: Der erste offen schwule Mann, der in Deutschland dieses Amt bekleidet.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ernannte den bisherigen Mainzer Oberbürgermeister am Donnerstag, wenig später wurde er im Landtag vereidigt. Michael Ebling wohnt mit seinem Partner und einem Labrador in Mainz-Mombach. 2014 hatte er als Oberbürgermeister eine Plakatkampagne gestartet, um für mehr Akzeptanz für LGBTIQ zu werben: «Ich liebe, wie ich lebe».
Zum CSD hisste er regelmässig die Regenbogenflagge vor dem Mainzer Stadthaus.
Der 55-jährige SPD-Politiker folgt dem langjährigen Ressortchef Roger Lewentz (SPD), der nach wachsender Kritik an seiner Rolle im Zuge der Flutkatastrophe im Ahrtal zurückgetreten war.
In seinem ersten Auftritt als neues Kabinettsmitglied kündigte Ebling an, er und sein Ministerium würden den Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe vom vergangenen Jahr «nach Kräften» unterstützen. Kritik der Opposition, ihm fehle bei der dringend nötigen Neuaufstellung des Katastrophenschutzes Erfahrung und Sachverstand, wies er zurück. Er sei als Oberbürgermeister auch für den Katastrophenschutz zuständig gewesen und habe in der Corona-Pandemie und der Flüchtlingspolitik reichlich Krisenerfahrung gesammelt.
Lewentz hatte am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt. Er stand wegen kürzlich bekannt gewordener Polizeivideos aus der Katastrophennacht sowie des anschliessenden Einsatzberichts der Hubschrauberpiloten an das Innenministerium in der Kritik. Die laut Polizei versehentlich vergessenen Videoaufnahmen zeigen Menschen in höchster Not im Hochwasser. Er übernehme mit seinem Rücktritt die politische Verantwortung für in seinem Verantwortungsbereich gemachte Fehler, sagte Lewentz.
Das Bundesinnenministerium erlaubt seit diesem Jahr Regenbogenflaggen vor Bundesgebäuden. Nancy Faeser, die erste Frau in diesem Amt, will, «dass die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen ein Ende hat» (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Lust
Pornoflut und Sexpraktiken: Was Lilo Wanders der Jugend rät
Ernie Reinhardt, bekannt als frivole und glamouröse Lilo Wanders, macht sich Sorgen wegen des leichten Zugangs zu Porno-Angeboten. Und hat einen Rat an junge Leute.
Von Newsdesk/©DPA
Drag
Porno
People
Deutschland