«Mein Bruder sagte mir, ich sei eine Schande für die Familie»
Die Teilnahme an heterosexuellen Datingshows war für Rafi Rachek ein Alibi
In der Kuppelshow «Bachelor in Paradise» outete sich der Kandidat Rafi Rachek als schwul. Nun spricht er über die Reaktionen aus seinem Umfeld.
Rafi Rachek buhlte in den Datingshows «Bachelorette» und «Bachelor in Paradise» um die Liebe einer Frau. Im November 2019 sprach er dann über seine Homosexualität (MANNSCHAFT berichtete).
Wie der 31-Jährige nun in der neusten Folge der YouTube-Sendung «Queer4mat» erzählt, habe die Teilnahme an den Shows als Alibi gedient. «Auch gerade wegen meiner Familie, meinem Umfeld… in der Regel hat man mit meinem Alter und, wenn man aus der Kultur stammt, schon Kinder und ist verheiratet», sagt er. «Es gibt auch viele Südländer, die geheiratet haben, Kinder bekommen haben und genau wussten, dass sie schwul sind. Der Grund: Sie haben Angst von der Familie verstossen zu werden.»
Das Coming-out war auch bei der Familie ein Schock. «Meine Eltern haben angefangen zu weinen … und ich sollte vielleicht zum Arzt … zwei meiner Brüder haben danach den Kontakt mit mir abgebrochen, mit der Begründung, ich sei eine Schande für die Familie.»
Mittlerweile stehen die Eltern zu ihrem Sohn. Einer seiner Brüder brach den Kontakt abermals ab, nachdem Rafi Rachek im Frühling 2020 überfallen worden war. Das Coming-out bereut er trotz allem nicht: «Klar, mein Coming-out hat vieles verändert, ich habe viele Menschen verloren, mein bester Freund hat den Kontakt abgebrochen, aber ich dachte mir dann, wenn er so reagiert ist er kein ehrlicher, loyaler Freund.»
Der Youtube-Kanal «Queer4mat» produziert Videos mit Menschen aus der LGBTIQ-Community. Das Interview mit Rafi Rachek führten die beiden Macher bereits im Oktober 2020.
Das könnte dich auch interessieren
Unterhaltung
Cara Delevingne hatte «wilden Ritt» mit Taylor Swift
Die beiden Stars haben gemeinsam gewohnt. Nun plauderte die pansexuelle Schauspielerin über die gemeinsame Zeit mit der LGBTIQ-Ikone.
Von Newsdesk Staff
People
Österreich
Nach Eurogames: Wien fördert auch 2025 verstärkt LGBTIQ-Projekte
Die Eurogames in Wien hatten eine internationale Ausstrahlung. Vizebürgermeister Wiederkehr will auch deshalb künftig LGBTIQ-Projekte weiter fördern.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Coming-out
«Schäme micht nicht»: Sänger Khalid outet sich
Der Grammy-Gewinner war zuvor von einem Kollegen als schwul beschimpft worden
Von Newsdesk Staff
Musik
News
Ausstellung
Retrospektive Nan Goldin: Eine Pionierin der queeren Fotografie
Nan Goldin zählt zu den renommiertesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. Eine Berliner Ausstellung widmet ihr eine Retrospektive – mit intimen Einblicken in das Leben der US-Fotografin.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
Kunst
Fotografie