Maren Kroymann zum Jungsein: «Froh, Dinge losge­worden zu sein»

Die offen lesbische Grimme-Preisträgerin steht kurz vor ihrem 75. Geburtstag

Maren Kroymann (Foto: Henning Kaiser/dpa)
Maren Kroymann (Foto: Henning Kaiser/dpa)

Schauspielerin Maren Kroymann wird bald 75 Jahre alt. Sie ist froh, manche Eigenheiten überwunden zu haben, die sie in jüngeren Jahren geplagt haben.

Die offen lesbische Grimme-Preisträgerin Maren Kroymann möchte kurz vor ihrem 75. Geburtstag nicht noch mal jung sein. «Das würde heissen, dass auch meine ganzen Unsicherheiten und Zweifel wieder da wären», sagte sie im Interview des Magazins Stern (+). «Dinge, bei denen ich froh bin, dass ich sie losgeworden bin. Und ich würde wieder unterschätzt werden. Meine Fremdwahrnehmung und wie ich mich selbst sehe, das passt im Alter besser zusammen», sagt Kroymann.

Sie hadere nicht mit dem Älterwerden, sondern habe eine der besten Phasen ihres Lebens. Auf die Frage, ob die Jahre, die noch vor ihr liegen, ihr Sorge bereiteten, erklärte Kroymann, dass sie noch kein Testament gemacht habe.

«Ich bin natürlich, wie alle, zu spät dran mit manchem. Ich habe eine Patientenverfügung gemacht. Aber über meine Beerdigung weiss ich noch gar nichts (…) Ich fühle mich vermutlich noch ein wenig zu fit, um vernünftig zu sein.»

Kroymann, die aus Walsrode in Niedersachsen stammt und in Berlin lebt, hat am 19. Juli Geburtstag. Zuletzt bekagte sie den «Schönheitsdarwinismus» in der Schauspielbranche und ein damit produziertes, langweiliges Frauenbild (MANNSCHAFT berichtete). «Da überbieten wir uns im Dünnsein, Schönsein, Nacktsein. Das spiegelt nicht wider, was in unseren Köpfen, mit unserer Reife, in unserer Entwicklung passiert, dass wir kreativ und stark sind, Impulse geben und alles Mögliche verändern können. Das wird noch nicht angemessen wiedergegeben in Filmen», sagte Kroymann.

Kämpferisch, romantisch, witzig, arrogant oder singend – Hollywood-Ikone Meryl Streep hat ihren 75. Geburtstag vor Kurzem schon feiern dürfen. Ihre Befürchtung über ein frühes Ende ihrer Karriere nicht eingetroffen (MANNSCHAFT berichtete).

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