Die Fassade streichen – mit Herrn Bossart
Man nehme Tönungsfluid, den Augenbrauenstift und etwas Lippenbalsam ...
Männer und Make-up? Die grosse Kunst des Herren-Make-ups ist, findet Herr Bossart, dass man es erst gar nicht sieht.
«Auch das noch!», mag jetzt gar einer von Ihnen durch die Lippen zischen und dabei die Augen verdrehen. Hören Sie gut zu: Das Make-up für den Herrn ist da! Grund genug für Herrn Bossart, das mal auszuprobieren. Er hat sich für die Linie «Boy de Chanel» entschieden und schickt gleich vorweg: Die grosse Kunst des Herren-Make-ups ist, dass man es erst gar nicht sieht. Noch ist die Zeit nämlich nicht reif für lila Lider und rote Kussmünder in den aufgehübschten Herrengesichtern.
Farbe bekennen: Was es heisst, ein «Ginger» zu sein
Chanels eher bescheidenes aber darum umso handlicheres Monsieur-Paket umfasst einen Augenbrauenstift, ein Tönungsfluid und einen Lippenbalsam. Reicht das wirklich, um Herrn Bossart schön(er) zu machen? Und wie funktioniert denn das überhaupt, sich schminken?
Man greife zuerst zu einer kleinen Menge Tönungsfluid, verteilt es auf die Fingerspitzen beider Hände und trägt es mit einfachen Handbewegungen auf das Gesicht und verteilt es dann von der Stirn bis zum Kinn. Dann kommt die Bürste des Augenbrauenstifts zum Zuge: Mit ihm entfernt man die Fluid-Rückstände aus den Brauen und zur Abrundung des natürlichen Looks empfiehlt Chanel das Auftragen des Lippenbalsams.
Augenbrauen aufmöbeln Zusätzlich kann man sich – muss aber nicht – die Augenbrauen etwas aufmöbeln. Der Augenbrauenstift hat nämlich zwei Enden. Das eine Ende mit der Bürste benutzt man zuerst und bürstet sich die Augenbrauen nach unten. Danach werden mit der einziehbaren Mine auf der anderen Seite des Stiftes die Augenbrauen nachgezeichnet und dann nach aussen und oben gebürstet, um die Farbe gleichmässig zu verteilen. Voilà.
Das Resultat hat Herrn Bossart vollends überzeugt. Gerade wer wie Herr Bossart mit dunkeln Augenpartien bestraft wurde, für den ist es eine Wohltat, diese etwas aufhellen zu können. Ganz zu schweigen natürlich von sonstigen kleinen Hautunreinheiten, die sich bestens abdecken lassen. Fazit: Erstens fand sich Herr Bossart geschminkt schöner als ungeschminkt und zweitens hat niemand aus seinem näheren und weiteren Umfeld irgendetwas bemerkt, als er geschminkt durch den Tag ging. Fast schon schade, irgendwie. Ach und noch was: Abschminken nicht vergessen!
So kämpft Travestie für Deutschland gegen «Homoheilung»
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