Männergruppe attackiert schwulen Mann in Berlin-Neukölln
Aus einer Gruppe heraus wurde ein Mann in der Nacht zu Sonntag in Neukölln angegriffen. Gegen 0.30 Uhr tanzte und sang ein 28-Jähriger nach eigenen Angaben auf dem U-Bahnhof Hermannplatz, als eine Gruppe junger Männer auf ihn zukam.
Sinngemäß sei ihm in einem kurzen Wortgefecht mitgeteilt worden, dass diese sich „durch sein extravagantes Auftreten gestört fühlten“, berichtet die Polizei. Anschließend habe ihn ein Mitglied der Gruppe mehrfach mit der Faust gegen den Kopf geschlagen. Zudem sei er durch die anderen bedrängt und geschubst worden. Grund des Angriffs sei nach seinen Angaben seine Homosexualität gewesen. Ihm gelang die Flucht, jedoch folgte ihm einer der Männer. Zivilpolizisten wurden auf die Situation aufmerksam und nahmen den mutmaßlichen Schläger fest. (Vor zwei Wochen gab es einen homophoben Übergriff durch eine Gruppe in Berlin-Wedding.)
Verletzungen im Gesicht Der alkoholisierte 21-Jährige kam zur Blutentnahme auf eine Gefangenensammelstelle, die er anschließend wieder verlassen konnte. Der Angegriffene erlitt Verletzungen im Gesicht, die durch die Besatzung eines Rettungswagens ambulant behandelt wurden.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums zählte die Bundesregierung im ersten Halbjahr 2017 rund 27 Prozent mehr Straftaten gegen queere Menschen in Deutschland als im ersten Halbjahr 2016; bereits im Vorjahr hatte man einen Anstieg verzeichnet. Die Gesamtzahlen für das vergangene Jahr werden im Frühjahr erwartet. Die Fälle von homophober Gewalt, die der Polizei gemeldet werden, sind nach Ansicht von Experten allerdings nur ein kleiner Ausschnitt der Realität – die Dunkelziffer wird bei der Berliner Staatsanwaltschaft auf 80 bis 90 Prozent geschätzt.
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