++ Berliner SchwuZ wieder zu ++ Sven Lehmann wird Staatssekretär ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 29. November 2021.
++ Berliner SchwuZ wieder zu ++
Clubs werden bei hohen Corona-Infektionszahlen wegen des Ansteckungsrisikos geschlossen. Dies gilt ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 350 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner*innen, wie Bundeskanzlerin Merkel (CDU) nach einem Beschluss von Bund und Ländern am Donnerstag sagte. Da die Inzidenz in Berlin bei 361,4 liegt, muss auch der queere Tanztempel SchwuZ wieder schliessen, nur ein Monat nach der Wiedereröffnung.
Der Club schliesst bereits am heutigen Donnerstag und teilt mit: «Mit der erneuten Schliessung stehen wiedermal schwierige Zeiten für uns an. Wir werden alles dafür tun, die Beschäftigsverhältnisse im Haus über die Zeit der Schliessung zu erhalten und das SchwuZ gut durch diese Krise zu bringen.» Das SchwuZ bittet um Spenden.
++ Sven Lehmann wird Staatssekretär ++
Die designierte neue Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, Anne Spiegel, hat den bisherigen queerpolitischen Sprecher, den Kölner Grünen Bundestagsabgeordneten Sven Lehmann, als Parlamentarischen Staatssekretär für ihr Ministerium benannt.
Lehmann erklärt: «Ich freue mich ausserordentlich auf diese neue Aufgabe im Familienministerium. Der Koalitionsvertrag in den Bereichen Familie und Gesellschaftspolitik ist ein Meilenstein. Wenn die Parteien zustimmen, werden wir eine Regierung bilden können, die eine deutlich sozialere und modernere Politik macht.» Seit vielen Jahren setze er sich für die Akzeptanz und gegen Diskriminierung von LGBTIQ; dies werde auch ein Schwerpunkt seiner Arbeit sein.
++ Florian Siekmann folgt auf Ganserer ++
Bayerns jüngster Abgeordneter im Landtag, Florian Siekmann, ist neuer queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Maximilianeum. Der 26-Jährige folgt damit auf Tessa Ganserer, die im September als erste offene trans Politikerin in den neuen Bundestag gewählt wurde (MANNSCHAFT berichtete). – ebenso wie Nyke Slawik.
«Tessa Ganserer hat Queerpolitik in Bayern auf ein bislang nicht da gewesenes Level gehoben. Dank Tessa hat die Queerpolitik in den Debatten im Landtag einen festen Platz gefunden, meiner Verantwortung für die LGBTIQ-Community als ihr Nachfolger bin ich mir sehr bewusst», so der auch für Europa-Angelegenheiten zuständige Abgeordnete.
++ Aktionstag gegen Hasspostings ++
Mit einer bundesweiten Aktion ist die Polizei gegen strafbare Posts im Internet vorgegangen. Seit Mittwochmorgen liefen in allen Bundesländern insgesamt 90 Wohnungsdurchsuchungen und Vernehmungen. Laut Bundeskriminalamt war das bereits der siebte Aktionstag zur Bekämpfung von Hasspostings.
Bedrohungen, Nötigungen oder Volksverhetzungen im Netz sind Straftaten, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden können. «Die polizeilich erfassten Fallzahlen von Hasspostings weisen für 2020 erneut einen starken Anstieg auf», so das BKA. Vergangenes Jahr seien 2607 Fälle von Hasspostings registriert worden, 71,1 Prozent mehr als 2019. Dazu komme ein grosses Dunkelfeld. (dpa)
++ Regenbogenhauptstadt ohne Leuchttürme ++
Der neue Koalitionsvertrag bildet eine solide Grundlage für den Ausbau bestehender Beratungs-, Hilfs- und Sensibilisierungsstrukturen, findet der Landes-LSVD. Neue Pfade würden in queerpolitischer Hinsicht jedoch nicht beschritten.
Christopher Schreiber, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg, erklärte man begrüsse vor allem die Umsetzung eigener Forderungen nach einer engagierten Fortführung queerer Bildungsarbeit sowie nach einer konsequenten Umsetzung des Diversity-Landesprogrammes für eine inklusiv aufgestellte Verwaltung in Berlin. In einzelnen Punkten enttäusche der Koalitionsvertrag aber. Konkrete Vorhaben in den Bereichen LGBTIQ und Alter bzw. Pflege sowie Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität in Berlin würden nicht formuliert.
++ Queere Männlichkeiten unter Beschuss ++
Am Samstag feierte die Performance «Breathe» in Hannover Premiere: ein Stück über die physische und emotionale Gesundheit von Männern* mit Migrationserbe und Fluchterfahrung, ihr Leben und Überleben in einer Gesellschaft, die von Weisssein dominiert ist und in denen sie «häufig als zivilisatorische Objekte stereotypisiert werden», heisst es im Pressetext. Schwarze, muslimische, queere, neurodiverse Männlichkeiten stünden unter Beschuss von rechten Parteien und ebenso unter dem Druck nach Anpassung an eine weisse, heteronormative Gesellschaft.
Der nächste Auftritt ist am 15. Januar 2022 im Osco geplant (Fössestr. 103, Hannover). Weitere Auftritte in Hannover, Braunschweig und Berlin sollen folgen.
++ Anders Altern ++
Der Völklinger Kreis lädt zu einer neuen Ausgabe der Veranstaltungsreihe DiverseCity Düsseldorf ein, diesmal zum Thema «Pink Aging oder anders altern»: am Dienstag von 14.00 bis 16.30 Uhr unter www.pink-aging.de.
Es sollen Fragen beantwortet werden wie: Wie wichtig sind Sensibilisierung und Schulung von Mitarbeitenden sowohl in der stationären als auch der mobilen Pflege? Wie unterscheidet sich die Lebenssituation älterer schwuler oder lesbischer Menschen, die in Ihrer Jugend und im Erwachsenenalter strafrechtlich unter §175 StGB verfolgt oder zumindest sozial stigmatisier worden sind vor der heterosexuellen Lebensrealität? Und: Wie müssen sich Seniorenheime oder mobile Pflegedienste als Wirtschaftsunternehmen aufstellen, um adäquate Pflegedienstleistungen erbringen zu können?
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