LGBT-Dachverbände gegen No-Billag
«Infolge der Digitalisierung aller Lebensbereiche steht auch das Schweizer Mediensystem in einem kompletten Umbruch», schreiben die Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung. Werbegelder würden zunehmend ins Internet verlagert. Der Qualitätsjournalismus, der differenziert berichtet und auch Hintergründe ausleuchtet, habe einen immer schwereren Stand. «Dies wird in einer direkten Demokratie zum staatspolitischen Problem: die abstimmenden und wählenden Bürgerinnen und Bürger sind für ihre Meinungsbildung auf eine vielfältige, unabhängige und ausgewogene Berichterstattung mit einiger Tiefenschärfe angewiesen, wenn sie ihre Verantwortung wahrnehmen wollen.»
Gerade die Minderheiten in unserem Land, nicht nur die sprachlichen, kämen in einer rein kommerziellen Medien-Landschaft massiv unter die Räder.
Diskussionssendungen mit etwas Breite und Tiefe, zum Beispiel zur Geschlechtsidentität, Reportagen zum Coming-Out homosexueller Sportler/innen oder Dokumentationen zum Thema Regenbogen-Familien, seien in einer solchen Landschaft kaum mehr denkbar, so die Verbände. Sie fordern eine weiterhin qualitativ hochstehende und vielseitige Berichterstattung.
Dazu gehörten auch das vermehrte Aufgreifen von lesbischen Themen, eine längerfristige Beachtung von Transthemen, Aufklärungskampagnen für junge, insbesondere queere Menschen, aber auch das Weglassen von klischeebehafteten Berichten.
Die LGBT-Verbände appellieren mit der Mitteilung an die Stimmberechtigten, «ihre staatspolitische Verantwortung wahrzunehmen und mit einem Nein zu No-Billag sicherzustellen, dass die elektronischen Medien in unserem Land weiterhin in allen Landesteilen über alle Themen des modernen Lebens sorgfältig, kompetent, sachgerecht und von verschiedenen Standpunkten aus berichten können.»
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