Katar: Kommentatorin Claudia Neumann zeigt doppelten Regenbogen

Der belgische Fussballverband hat derweil Ärger wegen des Wortes «Love»

Claudia Neumann (Foto: ZDF)
Claudia Neumann (Foto: ZDF)

ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann hat in der Debatte um die verbotene «One Love»-Binde bei der Fussball-WM in Katar ein Zeichen für Vielfalt gesetzt.

Die 58-Jährige Claudia Neumann sass bei der Partie zwischen den USA und Wales am Montagabend im Ahmad bin Ali Stadion von Al-Rajjan mit einem schwarzen T-Shirt, auf dem ein Herz in den Regenbogenfarben gedruckt war, auf der Pressetribüne. Zudem trug sie an ihrem Arm eine bunte Binde, ebenfalls in den Farben, die für Vielfalt und Toleranz stehen.

Die trans Journalistin Georgine Kellermann vom WDR feierte Neumann bei Twitter als Heldin.

«Willkommen hier im Ahmad bin Ali Stadion zu Spiel drei an Turniertag zwei. Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen, die wir an einer Stelle gesehen haben. Nämlich heute bei der Mannschaft des Iran», sagte Neumann am Mikrofon.

Das Wort Love muss verschwinden.

Derweil muss die Red Devils laut belgischem Fussballverband in Katar mit einem veränderten Ausweichtrikot spielen. Das Wort «Love», das auf der Innenseite dieser Trikots eingearbeitet war, müsse wieder entfernt werden. «Das Wort Love muss verschwinden», wurde der Präsident des belgischen Verbandes RBFA, Peter Bossaert, am Montag in belgischen Medien zitiert. «Es ist traurig, aber die Fifa lässt uns keine Wahl.»

Das betroffene Trikot enthält die Regenbogenfarben und soll die Werte von Vielfalt, Gleichheit und Inklusion widerspiegeln. Der Schriftzug auf der Innenseite wurde indes angemahnt.

Zuvor hatte die FIFA für Wirbel gesorgt, indem sie Druck auf acht europäische Verbände – darunter der belgische – aufgebaut hatte, weil diese ihre Kapitäne mit der «One Love»-Armbinde auflaufen lassen wollten. Aus Furcht vor Gelben Karten für ihre Spielführer schreckten die betreffenden Verbände davor indes zurück (MANNSCHAFT berichtete).

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