Karin Hanczewski: «Anfangs wurden mir nur lesbische Rollen angeboten»

v.l.n.r. : Cornelia Gröschel, Martin Brambach und Karin Hanczewski in der «Tatort»-Dresden Episode «Herz der Dunkelheit»
v.l.n.r. : Cornelia Gröschel, Martin Brambach und Karin Hanczewski im «Tatort» aus Dresden (Bild: MDR/MadeFor/Steffen Junghans)

Beim «Tatort» ist sie ausgestiegen. Aktuell ist Karin Hanczewski in «Call My Agent: Berlin» (Disney+) zu sehen. Dort spielt sie die lesbische Schauspielagentin Sascha.

2021 war sie Teil der Aktion #ActOut in der Süddeutschen Zeitung und outete sich als queer. «Ich hatte den Wunsch, dass das gemeinsame Coming-out ein politischer Akt wird und bin stolz darauf, dass sich 185 Schauspielende beteiligt haben. Es musste sich strukturell etwas ändern», erklärt sie jetzt in einem Interview mit Bunte.

Damals sei noch hinter vorgehaltener Hand gesagt worden, «den können wir nicht besetzen, der ist schwul".

Angeblich, weil das Publikum ein Problem damit hätte. Das sei aber «totaler Nonsens», so Hanczewski. Man glaube ihr ja auch, dass sie eine Ärztin sei, wenn sie eine spiele, ohne Medizin studiert zu haben. «Das ist Schauspiel, das ist unser Beruf.»

Ihr Coming-out habe jedoch unerwartete Konsequenzen für ihre Karriere gehabt. «Anfangs wurden mir nur lesbische Rollen angeboten. Es gab eine Zeit der Verunsicherung. Aber das war ein Missverständnis, denn es geht ja nicht um eine Partnerwahl, sondern eine Besetzung im Film."

Inzwischen habe sich das geändert und sie bekomme heute diverse Angebote. «Ich hätte auch keine Lust, nur Rollen zu spielen, die mir sehr ähneln.»

Seit sich Hanczewski mit 27 Jahren erstmals in eine Frau verliebt habe, begleite sie das Coming-out fast täglich. «Eigentlich oute ich mich bis heute fast jeden Tag. Wenn mich jemand fragt: Und, hast du einen Mann? Dann antworte ich: Nein, eine Frau.»

Im Frühjahr war es in der ARD zu sehen: «Tatort»-Kommissarin Karin Gorniak quittiert ihren Dienst. Sie brauche eine Pause, teilt sie ihrem Chef mit. Hanczewski hatte ihren Ausstieg schon im Mai 2023 verkündet.

Hanczewski hätte aber nichts gegen eine Rückkehr - irgendwann. «Ich könnte mir sehr gut vorstellen, für eine Folge zurückzukommen, wenn es für das Team passt und für den Film», sagt sie. 

Isaac Powell ist noch längst kein Star, dessen Name jeder kennt. Doch der Schauspieler macht immer häufiger von sich reden – nicht nur auf New Yorker Bühnen, sondern auch neben Daniel Brühl in der herrlich komischen Serie «The Franchise» (MANNSCHAFT berichtete).

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