Kardinal Woelki bietet Papst einen Amtsverzicht an
Er steht wegen des Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen in der Kritik
Kardinal Rainer Maria Woelki hat dem Papst nach eigenen Worten seinen Amtsverzicht angeboten. Der Papst werde zu gegebener Zeit darüber entscheiden, teilte das Erzbistum Köln am Mittwoch mit.
Woelki komme zurück «gegen jeden Wunsch», hatte Sprecherin Maria Mesrian am Mittwoch noch dem Radiosender WDR5 gesagt. Man halte davon nicht viel. «Aber für uns ist wichtig, dass man sich nicht nur auf den Kardinal fixiert», erklärte die Theologin. Es gehe nicht nur um eine Person, sondern es gehe um ein System. Die Kirche habe eine Struktur, die keine Machtkontrolle kenne, die willkürlich handle. «Deshalb muss dieses System kontrolliert werden», sagte Mesrian.
Trotz massiver Proteste wollte Kardinal Woelki (65) am Mittwoch offenbar in sein Amt als Erzbischof von Köln zurückkehren. Er war im September vom Vatikan in eine fünfmonatige Auszeit geschickt worden. Auch der Papst habe Woelki zunächst angewiesen, seinen Dienst wie geplant wieder aufzunehmen.
Woelki hatte 2020 eine Vertrauenskrise im Kölner Erzbistum ausgelöst. Grund war ursprünglich seine Weigerung, ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen zu veröffentlichen. Er führte dafür rechtliche Gründe an. Danach verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Woelki und den Gremien des Erzbistums immer weiter.
Woelki hatte sich im vergangenen Jahr dem umstrittenen Nein des Vatikan zur Segnung homosexueller Paare (MANNSCHAFT berichtete) angeschlossen. Kardinal Woelki sehe in der Haltung des Vatikan «eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses» (MANNSCHAFT berichtete).
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