Jordan Henderson verteidigt Wechsel nach Saudi-Arabien
«Meine Werte ändern sich nicht», so der 33-Jährige
Teile der LGBTIQ-Community kritisierten den Wechsel Jordan Hendersons nach Saudi-Arabien scharf. Der englische Nationalspieler bezieht Stellung, verteidigt seine Werte – und spricht über Geld.
Der englische Fussball-Nationalspieler Jordan Henderson hat seinen vielfach kritisierten Wechsel vom FC Liverpool nach Saudi-Arabien verteidigt. «Ich kann die Frustration verstehen. Ich kann die Wut verstehen. Ich verstehe es. Ich kann dazu nur sagen, dass es mir leidtut, dass sie sich so fühlen. Meine Absicht war niemals, jemals jemanden zu verletzen», sagte der 33-Jährige im Interview des Online-Magazins The Athletic (Dienstag).
Henderson sprach sich in der Vergangenheit immer wieder gegen Homophobie aus. Sein Wechsel zu Al-Ettifaq in ein Land, in dem Homosexualität verboten ist, wurde demnach gerade von der LGBTIQ-Community extrem kritisch gesehen.
Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, der seine Homosexualität vor bald 10 Jahren öffentlich gemacht hat, schrieb auf Twitter, er sei gespannt, wie die «neue Marke» Hendersons aussehen werde. «Die alte Marke ist tot!», kritisierte Hitzlsperger (MANNSCHAFT berichtete).
«Meine Werte ändern sich nicht, weil ich in ein anderes Land gehe, in dem die Gesetze des Landes möglicherweise anders sind», erklärte Henderson. Er werde Religion und Kultur in Saudi-Arabien nicht missachten, sagte der Mittelfeldspieler. Er sei aber überzeugt, dass es eine positive Sache sei, dort zu spielen. Dinge könnten sich im Laufe der Zeit schliesslich ändern.
Henderson hatte Liverpool im Juli nach insgesamt 12 Jahren verlassen. Seinen Wechsel begründete er unter anderem damit, dass er seine Einsatzchancen unter Trainer Jürgen Klopp habe schwinden sehen. Es habe ihn daraufhin gereizt, noch mal etwas komplett Neues zu erleben, erklärte der Routinier. Bei Al-Ettifaq mit Coach Steven Gerrard, der früher selbst lange für Liverpool gespielt hat, arbeite er nun «in einer völlig anderen Liga und einer völlig anderen Kultur» zusammen.
Die Anzahl an Angeboten soll zudem überschaubar gewesen sein. «Ich würde gerne hier sitzen und sagen, dass jeder Club unter der Sonne mich haben wollte», sagte Henderson. Aber die Realität sei eine andere.
Spekulationen, wonach er in Saudi-Arabien umgerechnet mehr als 800’000 Euro pro Woche verdienen soll, wies Henderson zurück. «Ich wünschte, es wäre so», sagte er mit einem Lachen. «Nein, die Zahlen sind einfach nicht wahr.» Er verdiene gutes Geld. Aber Geld sei «in meinem Leben und meiner Karriere nie eine Motivation» gewesen.
Urlaub zwischen Zebras und Giraffen: Auf Safari in Botswana und Sambia (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Erzbistum Köln und queere Vielfalt? Nur «Worthülsen ohne Bedeutung»
Die Kölner Out-in-church-Gruppe äussert sich zu einer Meldung des Erzbistums über den Umgang mit queeren Schüler*innen. Anlass ist ein Eklat der vergangenen Woche, nur einen Tag nach dem Kölner CSD.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Serie
Trailer für «Stranger Things»-Finale da – Fans müssen noch durchhalten
Fans des Netflix-Hits «Stranger Things» mussten sich lange gedulden. Die letzten Folgen der spannenden Mystery-Serie kommen ab November – ein düsterer Trailer stimmt nun darauf ein.
Von Newsdesk/©DPA
Coming-out
Unterhaltung
News
Queerfeindlichkeit
Wegen bunter Fingernägel: NFL-Star Caleb Williams homophob beschimpft
Auf Instagram postete Quarterback Caleb Williams ein Selfie mit blauen Fingernägeln und sorgte damit für Furore. Das Feedback seiner Fans ist vor allem negativ.
Von Newsdesk Staff
Sport
Schweiz
Nach Zürich: Kanton Bern fordert Verbot von OPs an trans Jugendlichen
Nach Zürich plant nun auch der Kanton Bern Einschränkungen bei geschlechtsangleichenden Eingriffen für trans Jugendliche. Auch hier stammt der Vorstoss aus den Reihen der SVP – Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg ist Parteikollege von Natalie Rickli.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Politik