Jenseits der Heteronorm: Queere Filmwochen im deutschen Fernsehen
Zu sehen auch 11 Erstausstrahlungen
LGBTIQ-Produktionen im deutschen Fernsehen kommen oft zu kurz. Nun wird bei einigen öffentlich-rechtlichen Sendern über den Sommer der Fokus auf queeres Fernsehen gelegt.
«Die Zuschauer*innen erwartet grosses Kino mit berührenden Liebesgeschichten, mitreissenden Coming-of-Age-Filmen und bewegenden Aussenseiter*innen-Porträts», werben die Organisierenden der «Queer»-Wochen. Seit 2018 präsentiert das rbb unter dem Titel «rbb queer» eine eigene Filmreihe jenseits der Hetero-Norm. Der BR setzt seit 2022 ebenfalls einen Fokus auf das queere Kino. Im vergangenen Jahr schloss sich der WDR mit einer Initiative an. 2024 erweiterte ONE das Filmangebot. Nun haben sich die Stationen für ein gebündeltes Angebot zusammengetan, alle Filme sind auch in der ARD Mediathek zu sehen.
Vom 20. Juni bis 25. präsentieren das BR Fernsehen sechs und das rbb Fernsehen vom 18. Juli bis 29. August sieben queere Filme. Das WDR Fernsehen zeigt zwischen dem 11. Juli und 29. August drei LGBTIQ-Produktionen (immer donnerstags). Bei ONE sind vom 13. Juli bis 10. August ab 21.40 Uhr freitags und samstags fünf queere Filme und zwei Serien zu sehen. Elf der insgesamt einundzwanzig Filme sind deutsche Erstausstrahlungen.
Dabei solle sich die «die Vielfalt queerer Lebensrealitäten in unserer Gesellschaft auch im Programm spiegeln», wie rbb-Programmdirektorin Martina Zöllner zitiert wird. BR-Programmdirektor Kultur Björn Wilhelm spricht von «den Highlights des Sommerprogramms», die sich immer wieder grosser Zustimmung erfreuen. Über 2,6 Millionen Abrufe habe es im vergangenen Jahr bei den Produktionen in der Mediathek gegeben.
«Mehr queere Filme, die im Schnitt länger in der ARD Mediathek zu sehen sind, bedeuten eine grössere Sichtbarkeit für queere Figuren und Geschichten – und damit eine authentischere und breitere Repräsentation unserer diversen Gesellschaft. Das vielfältige Angebot in diesem Jahr verspricht wieder einen Sommer der filmischen Entdeckungen», erklärte unterdessen Jakob Kijas, Geschäftsführer vom Filmverleih Salzgeber.
Im Programm befinden sich dieses Jahr sechs Coming-of-Age-Filme, vier davon sind aus der weiblichen Perspektive erzählt. Dazu zählt auch der finnische Eröffnungsfilm «Girls Girls Girls», der im BR am 20. Juni gezeigt wird. Hier machen sich die drei Freundinnen Rönköö, Mimmi und Emma auf die Suche nach der ersten grossen Liebe. Lebenshunger und Lust treffen auf Rückschläge und Verletzungen – und das Gefühl, dass man einem anderen Menschen so nah sein will, dass es nicht reicht, nur seine Haut zu berühren.
Ein grosses Thema der Produktionen ist neben dem Heranwachsen die eigene Selbstermächtigung. Neben Geschichten aus Frankreich, Polen und Israel wird «Das Blau des Kaftans» (WDR, 18. Juli) gezeigt. Hier wird der marokkanische Schneider Halim begleitet, der nach dem Tod seiner Frau seine lange unterdrückte Homosexualität erforscht.
Mit «Eine fantastische Frau» (BR, 4. Juli) und «Something You Said Last Night» (rbb, 8. August) sind zudem zwei zeitgenössische Filme dabei, die den Fokus auf trans Menschen legen. Und es wird auch Kultiges ausgestrahlt, wie «Maurice» mit Hugh Grant, der auch in «A Very English Scandal» zu sehen ist.
Den Abschluss bildet Udo Kiers «Swan Song» (ONE, 10. August) mit Fassbinder, Andy Warhol, Paul Morrissey und Gus Van Sant in prägnanten Nebenrollen.
«Twilight»-Superstar Kristen Stewart wird laut Branchenberichten in die Welt der Vampire zurückkehren. An der Seite von «Star Wars»-Held Oscar Isaac soll sie in «Flesh of the Gods» mitspielen (MANNSCHAFT berichtete).
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