Italiens Familienstaatssekretär veurteilt Ikea-Plakat
Auch Italien sei dem Wandel der Zeit unterworfen, so die Antwort Ikeas
Das Ikea-Plakat, das zwei Händchen haltende Männer zeigt, stösst dem Familiensekretär Carlo Giovanardi sauer auf.
«Ikea ist für alle Familien offen» lautet ein Plakat des schwedischen Möbelherstellers. Es zeigt zwei Männer Hand in Hand mit Ikea-Tasche. In konservativen Kreisen sorgt die vorbildliche Kampagne für grossen Aufruhr, vor allem bei Familiensekretär Carlo Giovanardi: Das Plakat zeuge von «schlechtem Geschmack» und werde «bei Ikea-Kunden bestimmt nicht auf Verständnis stossen».
Nicht die Zielgruppe des Plakats sei unangebracht, sondern die Verwendung des Begriffs „Familie». Diese widerspreche der italienischen Verfassung, die besagt, dass der Grundstein einer Familie die Ehe sei. «Ich finde es schlimm, dass ein schwedischer Grosskonzern nach Italien kommt und den Italienern vorschreibt was sie zu denken haben,» sagt Giovanardi.
Ikea nahm nicht sonderlich Stellung zu Giovanardis Äusserungen. Auch Italiens Gesellschaft sei dem Wandel der Zeit unterworfen, hiess es lediglich.
LGBT-Aktivist Aurelio Mancuso hält Giovanardis Kommentare für «gefährlich und aggressiv. Sie stärken das homophobe Klima, das Beleidigungen und Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle fördert.» Verspottet wird Giovanardi von Senator Ignazio Marino. Er führe einen Kreuzzug gegen eine Plakatwerbung.
In Italien gibt es keine Ehe oder eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare. Es sind auch keine Gesetze vorhanden, die vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orientiertung schützen.
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