«Längst überfällig» – In Singapur ist schwuler Sex nicht mehr strafbar

Die Ehe für alle soll es aber nicht geben

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In Singapur ist Sex zwischen Männern nicht mehr strafbar. Das entschied das Parlament des asiatischen Stadtstaates.

Das bisherige, noch aus der britischen Kolonialzeit stammende Gesetz aufzuheben, sei richtig, weil «einvernehmlicher Sex zwischen Männern nicht länger als Verbrechen angesehen werden kann», erklärte Justizminister Kasiviswanathan Shanmugam zum Abschluss der Debatte im Parlament. Im August war das bereits angekündigt worden (MANNSCHAFT berichtete)

Eine gemeinsame Erklärung von mehr als 20 LGBTIQ-Gruppen in Singapur bezeichnete die geplante Entkriminalisierung von Sex zwischen Männern als «längst überfällig»; es sei «ein bedeutender Meilenstein und eine starke Aussage, dass staatlich sanktionierte Diskriminierung in Singapur keinen Platz hat».

Das Parlament des 5,6-Millionen-Menschen-Staates verabschiedete zugleich eine Verfassungsänderung, wonach die Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden könne. Die traditionelle Definition von Familie sei das Fundament der Gesellschaft, erklärte Familienminister Masagos Zulkifli. Es gebe keine Pläne, diese Definition zu ändern, um Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerin*innen zu ermögliichen.

Im April wurde bekannt, dass dem grössten OnlyFans-Star Singapurs 21 Monate Gefängnis drohen: Der bisexuelle Titus Low soll gegen das Obszönitätsgesetz des Landes verstossen haben (MANNSCHAFT berichtete).

Wegen «politischer Überlegungen» wurde die WorldPride 2025 in Taiwan abgesagt. Das Aussenministerium spricht von einem Schaden für die gesamte LGBTIQ-Community in Asien (MANNSCHAFT berichtete).

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