Hassflyer gegen Eheöffnung in Australien
In den Vororten von Sydney und Melbourne wurde erneut ein Flyer verteilt, in dem ein Kind angstvoll sein Gesicht verdeckt. Zwei erwachsene Arme halten Regenbogengurte, die offenbar den Jungen treffen sollen. «Stop the fags» («Stoppt die Schwuchteln»), steht in Riesenbuchstaben auf dem Bild, zusammen mit der Aussage: «92% der Kinder, die von homosexuellen Eltern aufgezogen werden, werden missbraucht. 51% haben Depressionen. 72% sind fettleibig.»
Ein anderes Plakat wurde in Brisbane gefunden. Es zeigt ein Bild einer Hetero-Familie und ein anderes Bild einer Szene zweier Väter mit ihrem Kind. Im Text steht: «This is a family. This is not. A vote for gay marriage is a vote for child abuse.» (Das eine ist eine Familie. Das andere nicht. Wer für die Eheöffnung stimmt, stimmt auch für Kindesmissbrauch.)
Auf anderen Flyern ist zu sehen, wie Gegener_innen von «echten» und «falschen» Familien sprechen und hierzu auch die Werbekampagne von KLM missbrauchen, die ursprünglich von der Fluggesellschaft publiziert wurde, um die Pride in Amsterdam zu feiern.
Vor dem Referendum betonten Politiker und Experten, die Kampagne solle zivilisiert und freundlich geführt werden. Menschenrechtsorganisationen haben aber bereits zu Beginn befürchtet, dass eine homophobe Kampagne LGBT-Personen psychischen Schaden zufügen könnte. Der langjährige LGBT-Aktivist und Sprecher von Just Equal, Rodney Croome, ist trotzdem optimistisch: «Der gezeigte Hass in diesen Flyern und Plakaten wird die überwältigende Mehrheit der Australiener_innen schockieren und abstossen.»
Da es mittlerweile keine logischen Argumente gegen die Ehe für alle gibt, scheinen sich die Gegner_innen auf nur eine Strategie zu fokussieren: Homo- und Transphobie wieder salonfähig zu machen.
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