Harry Styles bootet Sam Smith bei Brit Awards aus
Seit vergangenem Jahr sind die Kategorien nicht mehr nach Geschlechtern getrennt
Es wird eng in der Trophäensammlung von Harry Styles: Nach seinem Triumph bei den Grammys holt der Popstar in seiner britischen Heimat gleich vier Brit Awards. In einer Dankesrede geht er auf eine Kontroverse der diesjährigen Preisverleihung ein.
Von Steffen Trumpf und Philip Dethlefs, dpa
Er kam, sang und siegte: Pop-Superstar Harry Styles («As It Was») hat die diesjährigen Brit Awards überragt und gleich vier der prestigeträchtigen Auszeichnungen mit nach Hause genommen. Mit seinem Album «Harry’s House» gewann der 29-Jährige bei der Preisverleihung am Samstagabend in London wie bereits bei den Grammys vor einer Woche den Preis in der wichtigsten Kategorie «Album des Jahres». Ausserdem wurde er mit den Trophäen für den Künstler des Jahres, den Song des Jahres sowie den besten Pop/R&B-Act geehrt. Damit gewann er alle vier Auszeichnungen, für die er nominiert war (MANNSCHAFT berichtete).
«Danke für das Willkommen zu Hause. Ich bin so stolz, ein britischer Künstler zu sein», sagte der frühere One-Direction-Künstler nach der vierten Auszeichnung des Abends. Zuvor hatte er unter anderem seiner Familie, aber auch seinen ehemaligen Bandkollegen von One Direction seinen Dank ausgesprochen. «Ich möchte Niall, Louis, Liam und Zayn danken. Auch ohne euch wäre ich nicht hier.»
Bereits auf dem roten Teppich hatte Styles die Blicke mit einem ausgestellten schwarzen Smoking und einer übergrossen schwarzen Rose auf sich gezogen, die sein Gesicht teilweise verdeckte. Anschliessend heizte er dem Publikum zum Auftakt der Zeremonie in einer roten Paillettenjacke mit seinem Welterfolg «As It Was» ein, ehe er im Laufe des Abends einen «Brit» nach dem nächsten einheimste. Er ist der erste Künstler seit Adele 2016, der in einem Jahr gleich viermal mit dem wichtigsten britischen Musikpreis ausgezeichnet wurde.
Styles blieb nicht der einzige Künstler mit Mehrfach-Auszeichnung: Das ebenfalls viermal nominierte Indie-Rock-Duo Wet Leg («Chaise Longue») sicherte sich die «Brits» als beste Band und bester neuer Künstler. Zwei Preise gewann auch Grammy-Rekordgewinnerin Beyoncé, die als internationale Künstlerin und für den internationalen Song des Jahres, «Break My Soul», ausgezeichnet wurde. Sie war nicht vor Ort, schickte aber Grussbotschaften per Video nach London.
Die Brit Awards zählen neben den in Los Angeles verliehenen Grammys zu den wichtigsten Musikpreisen der Welt. Seit dem vergangenen Jahr sind die «Brits»-Kategorien nicht mehr nach Geschlechtern getrennt. Die Verantwortlichen reagierten damit auf Kritik von Sam Smith, der sich als nicht-binär identifiziert und beklagt hatte, in keiner Kategorie nominiert werden zu können.
Am Samstagabend war Smith zusammen mit Kim Petras für das Duett «Unholy» in der Kategorie «Song des Jahres» nominiert gewesen, wo Styles aber letztlich mit «As It Was» das Rennen machte. Smith stand dennoch ebenfalls im Fokus – erst auf dem roten Teppich mit einem schwarzen Latexanzug mit scheinbar aufblasbaren Schulter- und Beinpartien, dann mit einer lasziven Darbietung von «Unholy».
Die geschlechtsneutralen Kategorien sind umstritten. Unter den Nominierten als bester Künstler*innen waren in diesem Jahr nur Männer, obwohl weibliche Stars wie Charli XCX und Florence + The Machine, aber auch Rina Sawayama, Mabel und Becky Hill für eine Nominierung in Frage gekommen wären. Darauf ging auch Harry Styles ein, als er in der Preiskategorie geehrt wurde. «Ich bin mir meines Privilegs heute Abend hier oben sehr bewusst», sagte der Gewinner des Abends. «Dieser Preis ist für Rina, Charli, Florence, Mabel und Becky.»
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