Grindr droht Millionen-Strafe wegen Datenschutzverletzung
Das Unternehmen hat bis Mitte Februar Zeit, zu reagieren
Die norwegische Datenschutzbehörde gab am Dienstag bekannt, dass sie gegen Grindr eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen norwegischen Kronen (11,7 Millionen US-Dollar) für die illegale Weitergabe von Benutzerdaten an Werbefirmen plant.
Das in den USA ansässige Unternehmen Grindr, das seit letztem Jahr drei Hetero-Männern gehört (MANNSCHAFT berichtete), das sich selbst als die weltweit grösste queere Social-Networking-App bezeichnet, reagierte einer Reuters-Meldung zufolge bisher nicht auf eine per E-Mail gerichtete Bitte um Aufklärung.
«Unsere vorläufige Schlussfolgerung ist, dass die Verstösse sehr schwerwiegend sind», sagte die norwegische Agentur in einer Erklärung, in der sie eine Rekordstrafe ankündigte, die rund 10% des geschätzten weltweiten Jahresumsatzes von Grindr entspricht.
Grindr hat bis zum 15. Februar Zeit, um auf die Forderungen zu reagieren. Danach wird die Datenschutzbehörde ihre endgültige Entscheidung in diesem Fall treffen, sagte die Agentur.
Umfrage der Woche: Sex beim ersten Date?
Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) legt Richtlinien für die Erhebung, Verarbeitung und Weitergabe personenbezogener Daten in der Europäischen Union sowie den Nicht-EU-Staat Norwegen fest.
Der norwegische Verbraucherrat (NCC) wie in einem Bericht vom Januar 2020 darauf hin, dass Grindr detaillierte Benutzerdaten an Dritte weitergegeben habe, deren Geschäft Werbung und Profilerstellung ist, darunter die IP-Adresse, die Werbe-ID, den GPS-Standort, das Alter und das Geschlecht eines Benutzers (MANNSCHAFT berichtete).
In einigen Fällen kann die weitverbreitete Weitergabe personenbezogener Daten zu einer Frage der physischen Sicherheit werden, etwa für Benutzer in Ländern, in denen Homosexualität illegal ist, so der NCC. Der Verbraucherrat begrüsste die Entscheidung der Datenschützer*innen in einer Erklärung am Dienstag als historischen Sieg für die Privatsphäre.
Das könnte dich auch interessieren
Dating
Drohen Grindr & Co damit, queerfeindliche Republikaner zu outen?
In den USA sorgt ein Social-Media-Post für Aufsehen: Angeblich sollen Dating-Apps gedroht haben, versteckt lebende republikanische Politiker zu outen, falls die Partei weiter das Ende der Ehe für alle betreibt.
Von Newsdesk Staff
Coming-out
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Nach queerfeindlichem Angriff in Berlin – Polizei bittet um Mithilfe
Mit der Veröffentlichung von Fotos sucht die Polizei Berlin nach einem Mann, der zusammen mit drei weiteren Männern am 6. Juli 2023 in Kreuzberg zwei Frauen queer- und frauenfeindlich beleidigt und verletzt haben soll.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Lesbisch
USA
Gedenken an Harvey Milk soll getilgt werden, zugunsten von Charlie Kirk
Ein republikanischer Abgeordneter des Bundesstaates Utah hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, um eine dem Schwulen-Aktivisten Harvey Milk gewidmete Strasse nach Charlie Kirk umzubenennen.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International
USA
«LGBTIQ geben mir Krebs» – Fluggast erzwingt Notlandung
Eine Maschine von Sun Country Airlines musste in Chicago zwischenlanden, nachdem ein Mann an Bord lautstark gegen queere Menschen hetzte. Der Passagier trug 15 Masken!
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Kurznews
International