Griechische Regierung will Ehe für homosexuelle Paare öffnen
Kyriakos Mitsotakis: «Ich möchte nicht, dass dieses Thema die griechische Gesellschaft spaltet.»
Als eines der letzten EU-Länder will Griechenland in den kommenden Monaten gleichgeschlechtlichen Paaren eine Eheschliessung ermöglichen.
Das kündigte der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Mittwochabend im Interview des TV-Senders ERT an. Die Diskriminierung im Bereich der Eheschliessung auf Grund der sexuellen Orientierung müsse ein Ende haben, stattdessen sollten homosexuelle Paare dieselben Rechte und Pflichten wie heterosexuelle Paare haben, sagte er.
Die Änderung sei nichts Revolutionäres, sondern das, was in den meisten EU-Ländern gelte, stellte Mitsotakis klar. «Ich möchte nicht, dass dieses Thema die griechische Gesellschaft spaltet, ich respektiere diejenigen, die eine andere Meinung oder den Standpunkt der Kirche vertreten.» Es gehe jedoch nicht um kirchliche, sondern um standesamtliche Trauungen.
Beobachter*innen erwarteten, dass die Ankündigung in Griechenland für reichlich Debatten innerhalb der Gesellschaft und vor allem für Kritik aus den Reihen der griechisch-orthodoxen Kirche sorgen wird. Die Orthodoxie ist in der griechischen Verfassung als vorherrschende Religion festgeschrieben, die Kirche kann jedoch rechtlich keinen Einfluss auf die Arbeit von Parlament und Regierung nehmen.
An Stefanos Kasselakis wird das Vorhaben nicht scheitern: Der 35-jährige Chef des grössten Oppositionsblocks ist offen schwul (MANNSCHAFT berichtete).
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