Griechenland öffnet die Ehe für homosexuelle Paare
Ministerpräsident Mitsotakis vorab: «Ich möchte nicht, dass dieses Thema die griechische Gesellschaft spaltet.»
Nach wochenlanger Debatte: In Griechenland können lesbische und schwule Paare jetzt heiraten.
Der Widerstand aus der orthodoxen Kirche konnte den Entscheid des Parlaments nicht verhindern: Das griechische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die Zivilehe für homosexuelle Partner*innen erlaubt – ein bahnbrechender Sieg für die Befürworter*innen von LGBTIQ-Menschenrechten. Dies wurde im Parlament und auf den Strassen von Athen gefeiert. Wenige Tage zuvor waren noch 4000 Menschen aus Protest gegen die bevorstehende Entscheidung auf die Strasse gegangen – vergeblich.
Nun ist Griechenland das erste christlich-orthodoxe Land, das die Ehe für alle legalisiert. Das neue Gesetz erkennt Elternrechte für homosexuelle Paare an, sie können künftig Kinder adoptieren. Allerdings erlaubt es schwulen Paaren auch zukünftig nicht, biologische Kinder durch Leihmutterschaft in Griechenland zu bekommen.
Eine parteiübergreifende Mehrheit von 176 Abgeordneten im 300 Sitze starken Parlament stimmte am Donnerstagabend für den von der Mitte-rechts-Regierung vorgelegten Gesetzentwurf.
76 Mitglieder lehnten die Reform ab, zwei enthielten sich der Stimme, 46 Abgeordnete waren bei der Abstimmung nicht anwesend.
Die Änderung sei nichts Revolutionäres, sondern das, was in den meisten EU-Ländern ohnehin bereits gelte, stellte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vorab klar. «Ich möchte nicht, dass dieses Thema die griechische Gesellschaft spaltet, ich respektiere diejenigen, die eine andere Meinung oder den Standpunkt der Kirche vertreten.» Es gehe jedoch nicht um kirchliche, sondern um standesamtliche Trauungen.
Auch Stefanos Kasselakis hatte die Eheöffnung gefordert: Der 35-jährige Chef des grössten Oppositionsblocks ist offen schwul (MANNSCHAFT berichtete).
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