Frankreich nimmt ersten Flüchtling aus Tschetschenien auf – Macron thematisiert LGBT-Rechte mit Putin
«Der erste schwule Flüchtling aus Tschetschenien hat französischen Boden betreten», sagte Joël Deumier, Präsident der LGBT-Organisation «SOS Homophobie», gestern Montag gegenüber France Info. Frankreich habe damit begonnen, tschetschenische Flüchtlinge willkommen zu heissen. «Das ist nur der Anfang.»
SOS Homophobie sei während der Asylbewerbung des Flüchtlings als Beistand aufgetreten und habe die Unterdrückung von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen in Tschetschenien gegenüber den französischen Behörden bestätigt.
Seit Anfang April ist bekannt, dass homo- und bisexuelle Männer in Tschetschenien von den Behörden verfolgt und in Geheimgefängnissen gefangen gehalten und gefoltert werden (Mannschaft berichtete). Die USA beschlossen vor wenigen Wochen, vorläufig keine Flüchtlinge aus Tschetschenien aufzunehmen.
Zufälligerweise fand die Ankunft des tschetschenischen Flüchtlings zeitgleich mit dem Staatsbesuch von Russlands Präsidenten Wladimir Putin statt. Wie der neu gewählte Staatspräsident Frankreichs, Emmanuel Macron, gegenüber den Medien kommuniziert, habe er im Gespräch mit Putin mehrere Themen angesprochen, welche die Grundwerte und die öffentliche Meinung Frankreichs tangieren – darunter auch LGBT-Rechte.
«Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn daran erinnert, dass es für Frankreich wichtig ist, alle Personen und Minderheiten sowie die Anliegen der Zivilgesellschaft zu respektieren», sagte Macron. Darüber hinaus habe er mit Putin auch die Situation von russischen NGOs sowie von LGBT-Menschen in Tschetschenien besprochen. «Dabei habe ich ihm sehr präzise die Erwartungen Frankreichs kommuniziert.» Gemeinsam mit Putin habe er beschlossen, die Situation in Tschetschenien im Auge zu behalten.
Tschetschenien liegt im Nordkaukasus und geniesst als semi-autonome Republik innerhalb Russlands einen Sonderstatus.
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