Fotograf Rüdiger Trautsch mit 75 verstorben
Am Mittwoch ist der Fotograf Rüdiger Trautsch im Alter von 75 Jahren nach längerer Krankheit im Hamburg verstorben.
«Der Bestand mit den fotografischen und zeichnerischen Arbeiten von Rüdiger Trautsch gehört zu den bedeutendsten im Schwulen Museum», teilte der Sammlungsleiter des Schwulen Museum (SM) Peter Rehberg anlässlich von Rüdigers Tod mit.
«Rüdiger war ein wichtiger Chronist des queeren Lebens in Westdeutschland und später des wiedervereinigten Deutschlands. Er zeigte schwule, lesbische und queere Menschen im Alltag, auf dem Sofa zuhause oder im Bett. So zum Beispiel in seiner Serie «Paare». Aber er dokumentierte auch queeres Leben in der Öffentlichkeit. Bekannt geworden ist er unter anderem durch seine Fotoserie aus den 1980er-Jahren über den legendären Hamburger Nachtclub «Front».
Für eine andere Serie holte er sich auf dem Fetisch-Event «Folsom Europe» in Berlin jedes Jahr Besuchende aus aller Welt vor die Kamera. Rüdiger war regelmässig zu Gast im Schwulen Museum und hat uns bei der Inventarisierung seines Bestandes geholfen.»
Das Schwule Museum hatte Rüdiger 2012 eine Werkschau gewidmet. Letztes Jahr waren Arbeiten von ihm in der Ausstellung «100 Objekte» zu sehen. Zu seinem 75. Geburtstag im Mai dieses Jahres war auch eine neue Ausstellung konzipiert, die wegen Corona aber immer wieder verschoben werden musste.
«Bis zuletzt hatte Rüdiger, den ich vor vier Wochen noch in seiner Hamburger Wohnung zum Tee traf, neue Ideen, wie seine Arbeiten am besten gezeigt werden könnten. Die Ausstellung, die nun für nächstes Jahr geplant ist, wird Rüdiger leider nicht mehr erleben können.»
Er verstarb am Mittwoch in Hamburg im Alter von 75 Jahren. «Mit ihm verlieren wir einen bedeutenden schwulen Fotografen in Deutschland und einen sehr liebenswerten Menschen, der hier bei uns im Museum sehr viele Freunde hatte und bis zum Schluss immer neugierig blieb auf die queere Welt der Gegenwart», so Rehberg.
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