EU-Gericht: Bürgermeister dürfen Trauung von Homopaaren nicht verweigern
Es gab 146 Einsprüche von französischen Stadtoberhäuptern, die sich auf das Grundrecht der Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit beriefen
Merke: Hass ist keine Meinung! 146 französische Bürgermeister hatten sich geweigert, schwule und lesbische Paare zu trauen.
Eine wichtige Entscheidung: Bürgermeister dürfen die Trauung von Homopaaren nicht aus Gewissensgründen verweigern – das ergibt sich aus einem Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichts in Straßburg, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Gericht lehnte einen Einspruch von 146 französischen Stadtoberhäuptern als unzulässig ab. Die wollten keine schwulen oder lesbischen Paare trauen und beriefen sich dabei auf das Grundrecht der Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit, wie die Agentur AFP am Mittwoch mitteilte. In kleineren Gemeinden des Landes ist es üblich, dass Bürgermeister Trauungen vollziehen. Ihnen ist es aber gestattet, die Trauung zu delegieren, wenn sie sie aus Glaubensgründen ablehnen.
Das Gericht betonte, die Bürgermeister übten ihr Amt als Stellvertreter des Staates aus und nicht als Privatpersonen. Deshalb könnten sie sich in diesem Fall auch nicht auf ihr Gewissen berufen.
Ein Sieg für Toleranz und Demokratie im Kampf gegen Homophobie
Die Stadtoberhäupter wollten gegen eine Behördenanordnung vorgehen, nach denen ihnen Disziplinarmaßnahmen und im äußersten Fall Haft- und Geldstrafen drohen, wenn sie lesbische und schwule Paare nicht trauen. Frankreich hatte die Ehe im Jahr 2013 für homosexuelle Paare geöffnet – der Senat stimmte damals mit 179 zu 157 Stimmen dafür. „Es ist ein Sieg für Toleranz und Demokratie im Kampf gegen Homophobie“, sagte François Rebsaen, Fraktionschef der Sozialistischen Partei, nach der Abstimmung. Die erste Trauung fand in Montpellier statt.
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Bald zu wenig HIV-Praxen: Studie warnt vor «erheblichen Engpässen»
In Deutschland könnte ein Engpass für HIV-Spezialisten drohen
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
Deutschland
News
HIV, Aids & STI
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International