ESC-Songs dürfen 2021 nicht mehr antreten
Die Europäische Rundfunkunion EBU will ein Alternativprogramm organisieren
Die diesjährigen Kandidat*innen des abgesagten Eurovision Song Contests dürfen 2021 nicht mit dem gleichen Song antreten. Die Fans reagieren mit Unverständnis.
Die Idee hinter dem Eurovision Song Contest ESC entstand in den Fünfzigerjahren, wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Liederwettbewerb soll die Länder des kriegsgebeutelten Kontinents vereinen und den Menschen mit Musik ein Gefühl der Verbundenheit vermitteln. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die diesjährige Austragung abgesagt werden MANNSCHAFT berichtete), 2021 soll der ESC wieder wie gewohnt stattfinden.
Dieser verbindende Geist soll auch jetzt in den Zeiten des Coronavirus die Menschen zusammenbringen, wie die Europäische Rundfunkunion EBU auf Instagram schreibt. Man sei sich sehr bewusst, wie sehr der Eurovision Song Contest dieses Jahr vermisste werde. «Die Allgemeingültigkeit und Inklusion des Contests sowie unsere stolze Tradition, Vielfalt mit Musik zu feiern, sind Werte, die heute wichtiger denn je sind.»
Aus diesem Grund seien die EBU und die 72 angeschlossenen Rundfunkanstalten daran, eine Alternative auf die Beine zu stellen. Die Sendung soll kein Contest werden, sondern vielmehr ein Format, das das Publikum in ganz Europa in diesen schwierigen Zeiten zusammenbringen und unterhalten will.
Im Beitrag hält die EBU weiter fest, dass die diesjährigen Songs am ESC 2021 nicht wieder antreten dürfen. Dies habe der Verwaltungsrat aufgrund der Wettbewerbsregeln entschieden. «Ob die teilnehmenden Rundfunkanstalten die gleichen Teilnehmer*innen wie dieses Jahr oder neue schicken wollen, liegt in ihrem Ermessen.»
Die Ankündigung, die Songs vom ESC 2021 auszuschliessen, stösst bei Instagram überwiegend auf Unverständnis. «Wow, ihr sagt den Contest ab und auch alle tollen Songs, die dafür produziert wurden? Das ist einfach nur dumm», schreibt der User @tom.nzp. «Die Songs sollten für 2021 behalten werden!», findet User @salih_ayhan.
Der Entscheid sei gegenüber den Kandidat*innen respektlos, findet User @kencoru. «Die EBU sollte einen Onlinewettbewerb durchführen, um die Tradition zu erhalten. Die Regeln können geändert werden, das ist lächerlich!»
Die EBU will die diesjährigen Kandidat*innen in den kommenden Monaten sowohl online als auch im geplanten Alternativprogramm würdigen. «Wir bitten um eure Geduld, während wir in den kommenden Tagen und Wochen an der Umsetzung unserer Ideen arbeiten», schreibt sie den Eurovision-Fans. Auf der offiziellen Website des ESC beantwortet sie zudem die am meisten gestellten Fragen.
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