Eiskunstläufer Hendrickx wollte sich nicht in Sotschi outen
Im regenbogenfarbenen Scheinwerferlicht der olympischen Winterspiele in Pyeongchang stand stets der US-amerikanische Eiskunstläufer Adam Rippon, nicht zuletzt wegen seinen Kommentaren gegen den erzkonservativen Vizepräsident Mike Pence. Rippon ist aber nicht der einzige offen schwule Eiskunstläufer an den Winterspielen in Pyeongchang. Mit dem Belgier Jorik Hendrickx hat Rippon Konkurrenz im Team LGBT.
Der 25-jährige Hendricks outete sich erst letzten Monat medial. «Sie bleibt ein Tabu», sagte er anfangs Woche an einer Pressekonferenz in Pyeongchang zum Thema Homosexualität. «Sie muss einem grösseren Publikum zugänglich gemacht werden, und ich hoffe, dass ich eine jüngere Generation dazu ermutigen werde, besser mit der sexuellen Orientierung einer Person umgehen zu können.»
In seinem privaten Umfeld lebt der Belgier schon seit vier Jahren offen schwul – auch während den Winterspielen 2014 in Sotschi war Hendrickx bereits geoutet. Damals habe er persönlich nicht die Kraft gehabt, mit der LGBT-feindlichen Stimmung in Russland umzugehen. In Sotschi belegte er den 16. Schlussrang im Eiskunstlauf Herren.
«Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich in Sotschi Fragen über die Situation von Homosexuellen in Russland ausgewichen bin», sagte er gemäss Outsports.com. «Nicht, weil ich mich dafür schämte, ich war einfach noch nicht bereit. Jetzt geht es mir gut und ich bin glücklich mit der Person, die ich jetzt gerade bin.»
Obwohl Hendrickx es geniesse, als geouteter Athlet zum Team LGBT an den Olympischen Spielen zu gehören, betonte er, dass die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen dürfe. «Die sexuelle Orientierung ist irrelevant, weil es im Sport um die Leistung und die Resultate geht. Meine sexuelle Orientierung macht mich nicht aussergewöhnlicher als andere olympische Teilnehmende. Wir sind eine grosse und glückliche Familie.»
Hendrickx und Adam Rippon treten heute Nacht um 2 Uhr morgens Mitteleuropäische Zeit in der Kür gegeneinander an.
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