Eine queere Explosion?: Neue Serie «Agatha All Along» bei Disney
Mit dabei sind u.a. der schwule Schauspieler Joe Locke und die bisexuelle Aubray Plaza
Es gibt ein neues Spin-off aus dem Marvel-Universum. Mit «Agatha All Along» soll dabei auf beispiellose Weise die LGBTIQ-Community dargestellt werden.
«Es ist das schwulste Projekt, das Marvel je gemacht hat», sagte Sasheer Zamata, die in der neuen Serie als Jennifer Kale in Erscheinung tritt. «Sie werden es sehen. Hexen sind von Natur aus queer, einfach weil wir Aussenseiter sind und aus vielen Gründen ausgegrenzt werden. Diese Show zeigt eine wirklich gute Darstellung verschiedener Arten von Menschen und dass wir alle die Kraft, die wir in uns haben, nutzen können, um voranzukommen und grossartig zu sein.»
Seit der Erstaustrahlung hat die Serie «Agatha All Along» erhebliche Diskussionen über die queere Repräsentation im Marvel Cinematic Universe (MCU) ausgelöst. Das Spin-off von «WandaVision», erzählt die Geschichte von Agatha Harkness, die ihre Kräfte verloren hat und sich in Begleitung unterschiedlichster Charaktere auf die «Witches‘ Road» begibt, um diese zurückzugewinnen. Ähnlich der «Yellow Brick Road» im «Zauberer von Oz» – nur wesentlich düsterer.
Schon ab der ersten Folge deutet sich dabei eine lesbische Beziehung zwischen Kathryn Hahn, die die Protagonistin Agatha spielt, und ihrer Gegenspielerin Rio Vidal alias Aubray Plaza an. Dazu kommt die Rolle des Teen, ihr schwuler, leicht goth-angehauchter Begleiter, der vom schwulen Schauspieler Joe Locke, vielen bekannt aus «Heartstopper», dargestellt wird. «Es hat viele Ebenen und Schwulsein ist eine davon. Das ist eines der grossartigen Dinge an der Show. … Teen ist ein queerer Typ in der Show, aber er ist nicht die treibende Kraft, was ich wirklich toll finde. Es ist wirklich schön, einfach diese positiven queeren Charaktere zu haben.»
Derweil erklärte Hahn: «Das Aufregendste daran ist, dass es nicht genau darum geht. Es ist so normalisiert.» Aubrey Plaza, die 2016 in einem Interview mit dem Advocate sagte, dass sie sich sowohl in Männer als auch in Frauen verliebt, verriet unterdessen: «Am Ende wird es eine queere Explosion geben.»
Unterdessen wurde jedoch auch eine Debatte darüber ausgelöst, ob es Marvel wirklich um die bessere Abbildung der queeren Community gehe, oder sich der Plot so einfach besser verkaufe und Pinkwashing betrieben werde. Kritiker*innen haben angemerkt, dass Marvel trotz seiner zunehmenden Repräsentation immer noch mit dem Vorwurf des Queerbaiting konfrontiert ist, bei dem LGBTIQ-Themen zwar angedeutet, aber nicht vollständig umgesetzt werden.
Im Fall von «Agatha All Along» gibt es zwar eine sichtbare queere Repräsentation, insbesondere bei Lockes Charakter und den lesbischen Untertönen, aber der Diskurs darüber, ob dies authentisch ist, hält an. Die Fans sind gespalten: Einige sehen es als Fortschritt, während andere skeptisch bleiben und Vergleiche mit früheren Fehltritten von Marvel in Bezug auf die Repräsentation ziehen (MANNSCHAFT berichtete).
Seit 19. September ist die Serie bei Disney+ zu sehen. Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge.
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