Eheöffnung in Tschechien gescheitert
«Ein trauriger Tag für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung»
Im tschechischen Abgeordnetenhaus ist ein Vorstoss gescheitert, die Ehe für alle durchzusetzen.
Für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare fand sich am Mittwoch keine Mehrheit in der wichtigeren der beiden Parlamentskammern in Prag. Stattdessen entschieden die Abgeordneten, Eingetragene Lebenspartnerschaften von Homosexuellen stärker der Ehe anzugleichen. Dafür gab es 123 Ja-Stimmen bei 36 Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen. Der Gesetzesentwurf geht nun weiter an den Senat, das Oberhaus des Parlaments.
Die Initiative «Wir sind fair», die sich seit Jahren für die Ehe für alle einsetzt, sprach von einem «traurigen Tag für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung». Auch rund 70 Firmen hatten die Eheöffnung gefordert: Die Ungleichbehandlung von Homosexuellen koste die Wirtschaft jährlich viel Geld (MANNSCHAFT berichtete).
Seit 2006 gibt es in Tschechien die Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Im Vergleich zur Ehe ist dies seither mit Einschränkungen verbunden, unter anderem können Kinder nicht gemeinsam adoptiert werden und keine Gütergemeinschaft vereinbart werden. Zudem haben eingetragene Lebenspartner*innen keinen Anspruch auf Witwen- oder Waisenrente.
Im Jahr 2022 hatte der damalige Präsident Milos Zeman mit seinem Veto gedroht, falls das Parlament der Eheöffnung zustimmen würde (MANNSCHAFT berichtete).
In der Europäischen Union ermöglicht inzwischen eine deutliche Mehrzahl der Mitgliedstaaten die Ehe für alle. Erst vor wenigen Tagen hatte das griechische Parlament mit grosser Mehrheit die standesamtliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare verabschiedet. Es ist das erste christlich-orthodoxe Land, das die Ehe für alle legalisiert (MANNSCHAFT berichtete)
Joanne K. Rowling ist für ihre «Harry Potter»-Bücher und ihre transfeindlichen Äusserungen bekannt. Aktuell stört sie sich an der Berichterstattung über einen Mordfall, der ausgesprochen brutal ist (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
«Ich weine immer noch» – Sorge und Panik unter HIV-Infizierten
Medizinisches Personal im Zwangsurlaub, HIV-Infizierte in Panik: Obwohl manche Behandlungsprogramme fortgesetzt werden, ist das Einfrieren der US-Hilfsgelder für HIV-Infizierte in Afrika dramatisch.
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
News
Schweiz
Zurich Pride gibt Motto 2025 bekannt
Die Pride steht unter dem Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit». Die Organisation erinnert damit an 40 Jahre Kampf gegen HIV und Aids, setzt sich gegen Diskriminierung im Gesundheitssystem ein und fordert einen offenen Umgang mit psychischer Gesundheit.
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Pride
Gesundheit
USA
Pronomen-Streit in Wyoming: Frau misgendert Politiker und geht viral
Ein Video aus dem Senat von Wyoming sorgt für viele Klicks: Eine Anwohnerin spricht den Vorsitzenden mit «Madame» an. Der US-Bundesstaat hatte zuvor beschlossen, dass man auf bevorzugte Pronomen nicht mehr Rücksicht nehmen müsse.
Von Greg Zwygart
Gendern
News
Politik
International
Österreich
Selbstbestimmung statt rechtem Kulturkampf: «Grund zu feiern»
Mario Lindner ist SPÖ-Sprecher für Gleichbehandlung, Diversität und LGBTIQ im Nationalrat und Bundesvorsitzender der queeren Soho. In seinem Gastbeitrag für MANNSCHAFT erklärt er den Erfolg der Koalitionsvereinbarung.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN