Eheöffnung in Liechtenstein rückt näher
Homo- und heterosexuelle Paare sind bereits im Adoptionsrecht gleichgestellt
Der Liechtensteiner Landtag wird die Gesetzesvorlage «Ehe für alle» Mitte Mai zum zweiten Mal beraten. Dann könnte die Eheöffnung am 1. Januar 2025 in Kraft treten.
Voraussetzung ist: Es gibt nächste Woche keine Änderungen, und auch das Referendum dagegen wird nicht ergriffen. Behandelt wird die Ehe für alle als Traktandum 15. Leider lasse sich jetzt noch nicht klar sagen, ob dies am Mittwoch, 15. Mai, oder erst am Donnerstag, 16. Mai. passiere, teilte der Landtagsabgeordnete und Fraktionssprecher der Fortschrittlichen Bürgerpartei in Liechtenstein, Daniel Seger, mit. Die erste Lesung sei sehr ruhig verlaufen, es habe nur wenige Fragen gegeben.
Die Eheöffnung sei «ein grosser Schritt» für Liechtenstein, das nun als letztes deutschsprachige Land die Ehe für alle einführen könnte, so Seger, der einst Vorsitzender des Vereins «Flay – Schwule und Lesben Liechtenstein und Rheintal» war.
Die Regierung in Liechtenstein hatte 2022 eine Abänderung des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB) und des Partnerschaftsgesetzes verabschiedet. Damit kam die Regierung dem Willen des Landtages nach, homo- und heterosexuelle Paare im Adoptionsrecht gleichzustellen. Eine Ehe für alle gibt es aber weiterhin noch nicht.
Er hatten aber 15 Landtagsabgeordnete aus drei Parteien eine Motion zur Öffnung der Ehe für alle unterzeichnet und sie dem Parlamentsdienst übergeben (MANNSCHAFT berichtete).
Dagegen hatte immer wieder der einstige Erzbischof Haas gewettert: Er erklärte in einem Artikel des kirchlichen Amtsblatts, dass für ihn der Punkt gekommen sei, «von dem sogenannten Heilig-Geist-Amt zur Eröffnung der Landtagssessionen abzusehen», da der Gottesdienst angesichts des Abstimmungsverhaltens der Abgeordneten «in einer wesentlichen Angelegenheit der christlichen Ethik keinen Sinn mehr ergibt». Die «Pseudo-Ehe» homosexueller Paare widerspreche «dem natürlichen Empfinden, dem vernunftgemässen Naturrecht wie insbesondere dem christlichen Verständnis des Menschen, wie es der göttlichen Schöpfungsordnung entspricht», so der Erzbischof.
Zuvor hatte Haas, einst auch Bischof von Chur, angesichts der bevorstehenden Eheöffnung von einem «Skandal» gesprochen (MANNSCHAFT berichtete). Haas ist mittlerweile im Ruhestand. Der neue Bischof Benno Elb steht für eine offenere Kirche.
Das könnte dich auch interessieren
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
USA
Republikaner fordern Damen-WC-Verbot für trans Politikerin
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Doch einige Republikaner*innen sehen in der Ankunft ihrer neuen Kollegin ein Problem.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International