Demo gegen Dirigent und Putin-Freund Valery Gergiev in Bayreuth
Der Russe sei ein Botschafter der Putin-Propaganda und dessen menschenfeindlicher Politik, kritisieren linke Parteien
Am 17. Mai 2019 rufen DIE LINKE.Bayreuth und MUT Oberfranken zur Demo auf, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen und rufen zur Solidarität mit allen auf, die wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung diskriminiert und verfolgt werden.
Im Sommer 2019 soll der russische Dirigent Valery Gergiev die Neuproduktion Tannhäuser der Bayreuther Festspiele dirigieren. Gergiev mache keinen Hehl aus seiner Freundschaft und engen politischen Verbundenheit mit Wladimir Putin, wie es in einer Pressemitteilung von Die LINKE Bayreuth und der Kleinpartei MUT Oberfranken heisst. «Er ist ein Botschafter der Putin-Propaganda und dessen menschenfeindlicher Politik.»
Gegenüber der Deutschen Welle sagte Gergiev, der seit der Spielzeit 2015/16 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ist, im Jahr 2015: «Wissen Sie, Präsident Putin ist einmalig … Er ist einfach klüger als viele andere.» Er sei auch «viel besser darüber informiert, was Präsident Putin tatsächlich macht, als diejenigen, die eben rumschreien» und ihn kritisieren.
Er setze seinen internationalen Ruf und seine künstlerische Arbeit bereitwillig in Putins Dienste und kann als Dirigent dessen Ideologie und besonders Homosexuellenfeindlichkeit weltweit verbreiten. Immer wieder werde menschenverachtende, homophobe Gesinnung durch künstlerischen Genius aufgewogen. Doch wie anerkannt ein*e Künstler*in auch sein mag, nichts rechtfertige diese politische Entgleisung.
Ultra-Religiöse wollen den Regenbogen zurückerobern
Am 17. Mai 2019, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie, rufen DIE LINKE.Bayreuth und MUT Oberfranken gemeinsam zur Demo auf, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen und rufen zur Solidarität mit allen auf, die wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung diskriminiert und verfolgt werden.
«Wir fordern, dass die Bayreuther Festspiele und die deutsche Musik- und Kulturlandschaft Position beziehen und Valery Gergiev nicht engagieren. Ob in seinem Amt als Chefdirigent in München oder bei einem Konzert in der Elbphilharmonie Hamburg oder bei den Bayreuther Festspielen: Es darf nicht zugelassen werden, dass homophober und menschenverachtender Propaganda eine Bühne gegeben wird.»
Die Mai-Ausgabe der MANNSCHAFT ist da!
Kunst finde nicht in einem Vakuum statt. «Kunst und Künstler können nicht von ihrer gesellschaftlichen Bedeutung getrennt werden. Gergiev zu engagieren heisst, seine Unterstützung von menschenverachtender Politik zu akzeptieren. Wer das akzeptiert, der ebnet den Weg für Homosexuellenfeindlichkeit und Diskriminierung. Wir beziehen klare Position und verlangen es auch von der Bayreuther Festspielleitung: Keine Bühne für Homophobie – auch nicht im Orchestergraben!»
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