Das Liebesgeständnis an den nerdigen Bären – den «Nerdy Bear»!
Tom Goss fühlte sich von gängigen Schönheitsnormen nicht angesprochen
Das neue Musikvideo von Tom Goss für «Nerdy Bear» ist da – eine Ode an den Bären, der gerne den Tag mit Gaymen und Videospielen verbringt.
Diese Woche veröffentlichte Tom Goss das Musikvideo zu seiner neuen Single «Nerdy Bear». Der leichte Popsong gilt als Geheimtipp für die schwule Community, darunter natürlich vor allem für die Bären und Chasers. Im Video sehen wie den US-amerikanischen Singer-Songwriter, wie er am Pier von New York City einen Bären aufgabelt, der sich als Nerd und Gaymer entpuppt.
Die beiden lernen sich näher kennen und es geht schnell zur Sache. Sie hängen in der Rockbar NYC ab – ein beliebter Treffpunkt in der Bären-Community – oder spielen natürlich Nintendo. Goss schlüpft dabei gerne auch in Drag: Als Prinzessin Peach lässt er sich gerne von einem bärigen Mario retten. Gaymer mussten übrigens lange auf mehr Vielfalt in Videospielen warten (MANNSCHAFT berichtete).
«Wir alle kennen Filme, in denen die Streberin nicht weiss, dass sie heiss ist», erklärt Goss in einer Medienmitteilung. «Das wird klar, sobald sie ihre Brille abnimmt und ihre Haare herunterlässt. Zu alldem sage ich Nein! Der Nerdy Bear ist wie er ist schon süss genug!»
Weniger Last, mehr Tage wie diese
Für den 39-jährigen Sänger sind es mehrere Dinge, die einen bärigen Nerd ausmachen. «Aus meiner Erfahrung neigen sie dazu, sanft und warmherzig zu sein», sagt er. «Sie wollen sich amüsieren, sie sind leicht kennen zu lernen und natürlich kuschelig – für mich eine überzeugende Kombination!»
Song und Video sind als augenzwinkernder Tribut gedacht, der das Publikum in dieser schwierigen Zeit zum Lächeln bringen soll. «Ich habe eine Verantwortung, Musik zu machen, die die Menschen zusammenbringt und ihnen dabei hilft, die Welt in einem positiven Licht zu sehen», sagt Goss. Während dem Lockdown arbeitete er an neuem Material und motivierte andere im Video «Dancing in My Room» dazu, die Tanzfläche in die eigenen vier Wände zu holen.
Goss wuchs in Kenosha auf, einer kleinen Stadt im Mittleren Westen der USA zwischen Chicago und Milwaukee. Er war ein fleissiger Schüler und verbrachte viel Zeit mit Lernen und Sport. Über seine Gefühlswelt und sexuelle Orientierung war er sich lange nicht im Klaren. Sein erstes Date hatte er mit 22 Jahren im katholischen Priesterseminar. Da wurde ihm bewusst, dass er sich sehr wohl sexuell zu anderen Menschen hingezogen fühlte. Dazu zählten jedoch nicht Frauen oder das Bild des hübschen, durchtrainierten Mannes, das ihn die Gesellschaft vorschrieb: Goss stand auf Bären.
«‹Nerdy Bear› spricht mir daher aus dem Herzen und vermittelt meine Sichtweise, dass Schönheit keine Norm kennt», sagt er.
Die LGBTIQ-Community ist von gängigen Schönheitsnormen nicht gefeit. «Ich habe mich immer hässlich gefunden – bis Paul kam», sagt Regisseur Axel Ranisch (MANNSCHAFT berichtete).
Claus Fleissner: Mode als Bauchentscheidung
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