«Dark Rome» über liebestolle Bettgeschichten, Zauberer und Hexen
Die Abgründe des römischen Imperiums
Schamloser Hedonismus, fiese Korruption, exzessiver Drogenkonsum und brutale Kriminalität: Ein neues Buch durchwandert die finsteren Ecken des Römischen Reiches – samt ihrer zwielichtigen Gesellen.
«Tausend Spiele kennt Venus», heisst es vom antiken Dichter Ovid. Ob anlässlich ehelicher Pflichten, diverser Seitensprünge, Promiskuität, homosexueller Begehren oder bezahlter Liebesstunden: Während im Alten Rom nach aussen der Schein von Moral und Anstand gewahrt werden soll, zeigt sich hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen der Beischlaf in unzähligen Facetten.
«Das Schlüsselloch soll den Blick freigeben auf die geheimnisvollen, untergründigen, verborgenen Seiten der Antike», schreibt der Althistoriker Michael Sommer in seinem neuen Buch «Dark Rome». Er beschäftigt sich darin mit dem «geheimen Leben der Römer». Und dazu gehören nicht nur die liebestollen Bettgeschichten jeglicher Couleur. Der Professor für Alte Geschichte zeigt Drogendealer und Giftmischerinnen, Zauberer und Hexen, Geheimbünde und Verschwörer, Verbrecherorganisationen und profane Meuchelmörder.
Rom ist eine Weltmacht der Doppelmoral, in der Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Während etwa der erste Kaiser Augustus dem vermeintlichen Sittenverfall mit seinen Moralgesetzen entgegentreten will (obwohl er es dem Historiker Sueton zufolge selbst nicht so genau nimmt mit der ehelichen Treue), schreibt der Dichter Juvenal über die dritte Frau des späteren Kaisers Claudius, sie habe sich regelmässig aus Lust in einem der Bordelle angeboten.
«Dark Rome» zeigt nicht die repräsentativen Bauten am Forum, sondern die unbeleuchteten Hinterhöfe, in denen die niedersten wie höchsten Gesellschaftsschichten ihren eigenen Gesetzen folgen. Mit seinem eingängig fliessenden Schreiben und episodischen Erzählen leistet Sommer einen Beitrag zur Debatte über die Rolle der sprichwörtlich gewordenen «römischen Dekadenz» am Untergang der Weltmacht.
Noch ein Buchtipp: Schwangere Pizzalieferantin verliebt sich in ältere Kundin – «Pizza Girl» heisst das gefeierte Debüt von Jean Kyoung Frazier (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Bühne
«Ohne Anna R. sässen wir nicht hier» – Neues Musical für Berlin
Das neue Werk von Plate/Sommer soll auch an die Opfer der Aids-Krise erinnern
Von Newsdesk Staff 
Musik
News
HIV, Aids & STI
Neuseeland
Feuerwehrfrauen bringen ihren eigenen Kalender raus
Den Jahreskalender der australischen Feuerwehrmänner gibt es schon seit über 30 Jahren. Jetzt kommt die Antwort aus Neuseeland: ein Kalender mit sexy Feuerwehrfrauen.
Von Newsdesk Staff 
Gesundheit
News
Lifestyle
TV
Missbrauch, Aids-Krise, Koks-Konsum: Doku über Domina
Manuela Freitag ist die dienstälteste Domina in der Hamburger Herbertstrasse. Regisseur Peter Dörfler widmet ihr nun eine eindringliche dreiteilige Doku-Serie im ZDF. Vorab ist sie auch zu streamen.
Von Newsdesk/©DPA 
Lust
Deutschland
HIV, Aids & STI
Argentinien
Tausende demonstrieren bei Pride in Buenos Aires
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires haben sich wieder Tausende an der Pride-Parade beteiligt. Sie protestierten auch gegen den amtierenden Präsidenten.
Von Newsdesk Staff 
Queerfeindlichkeit
News
Pride