Coming-out als nicht-heterosexuell «sollte überhaupt kein Problem sein»
Elisabeth Seitz macht sich für mehr Selbstbestimmung im Sport stark
Die deutsche Auswahl-Turnerin Elisabeth Seitz hat nach wie vor gravierende Unterschiede anderer Sportarten zum Fussball beklagt.
Seitz wünscht sich mehr Offenheit und Verständnis. «Ich hoffe, dass auch der Fußball hinterherkommt und auch die Fussballer sagen, wie es ihnen geht. Es ist schlimm, wenn über sich und Probleme zu sprechen noch als Schwäche gesehen wird. Das ist eine Stärke», betonte die 28-Jährige. Wenn jemand darüber spreche oder sich als nicht heterosexuell oute, sollte das überhaupt kein Problem sein, sondern hoch angerechnet werden, sagte Seitz. (Fussball-Weltmeister Philipp Lahm rät aber aktiven Fussballern vom Coming-out ab – MANNSCHAFT berichtete).
In einem am Freitag veröffentlichten Interview der Schwäbischen Zeitung nannte die Olympia-Fünfte am Stufenbarren als Beispiel auch den Umgang mit der Corona-Pandemie.
«Das fand ich schockierend», sagte Seitz. «Natürlich hatten die auch irgendwo die finanziellen Mittel, um Rahmenbedingungen zu schaffen. Aber wenn fünf Leute im Team Corona haben und der Rest der Mannschaft dennoch irgendwohin reisen kann, um zu spielen, ist das für mich nicht nachvollziehbar.»
Die anderen Sportarten würden nach und nach versuchen, die Lücke zum Fussball zu schliessen, aber Corona habe noch einmal gezeigt, welche Rolle er spiele. «Und das fand ich traurig – so schön die Sportart für viele auch ist», ergänzte die WM-Dritte von 2018.
Die 28-Jährige macht sich für mehr Selbstbestimmung im Sport stark. «Weil ich das Turnen liebe», erklärt sie auf ihrer Homepage.
«Und weil ich möchte, dass jedes sportbegeisterte Mädchen und jede junge Frau ihren Sport voller Freude nachgehen kann. Ganz selbstverständlich und ohne unnötige Ablenkungen oder Einschränkungen. Beim Leistungssport zählen einzig und allein die Motivation, die Leistung und der Sportsgeist – und keine oberflächlichen oder äusserlichen Unterschiede. Das gilt übrigens für jeden Sport, auch im Schul- und Breitensport.»
2024 finden die EuroGames in Wien statt – mit möglichst vielen Sportarten auch für Nicht-binäre (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Nach Morddrohungen gegen Dunja Hayali: Petition zeigt Solidarität
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Eine Petition fordert jetzt eine schnellere Strafverfolgung bei solchen Nachrichten.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Gesellschaft
Frankreich
Wieder homofeindlicher Vorfall bei Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain ist mit einem 4:0-Erfolg gegen Bergamo in die Champions-League-Saison gestartet. Doch der Heimsieg wird überschattet durch homofeindliche Gesänge.
Von Newsdesk Staff
Kurznews
Sport
Deutschland
CDU-Mann will ESC ohne Deutschland, wenn Israel nicht auftreten darf
Österreichs ESC-Gewinner JJ stiess mit seinem Wunsch nach einem Ausschluss Israels beim nächsten Song Contest auf taube Ohren bei Veranstaltenden und Ausrichtenden. Vielleicht kommt es nun doch noch dazu.
Von Newsdesk/©DPA
Eurovision Song Contest
Musik
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich